Einleitung:
Zu meiner Probefahrt hatte ich ja bereits einige Dinge gepostet (Meine Gedanken und Meinungen zu meiner EXO-X-Probefahrt). Nun habe ich circa 1500 km drauf und es sind natürlich etliche Erfahrungen dazugekommen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Einige der Punkte aus der Probefahrt habe ich der Übersichtlichkeit halber hier wieder hinzugefügt. Ein paar der Punkte wurden mir auch von zwei professionellen und neutralen Testfahrern (gehören keiner Zeitschrift an) bestätigt, die den Wagen auf Teststrecken sportlich gefahren haben.
Wenn ich nicht zuviel unnötige bzw. ungerechtfertigte Kritik bekomme, werde ich wahrscheinlich noch weitere Erfahrungen in diesen Thread einfließen lassen. 
Also bitte sachlich bleiben und Kritik begründen.
Natürlich gibt dies natürlich nur meine Erfahrung bzw. eigene Meinung wieder. Ausserdem möchte ich auch hierbei wieder darauf hinweisen, dass ich mich in einigen Punkten irren kann und diese natürlich bei einem anderem Exemplar anders ausfällen können.
Innenraum:
Leider ist auch beim Xer das Lenkrad immer noch nicht längsverstellbar. Die Sitzposition ist für mich (185 cm gross) eine Zumutung. Entweder sind meine Beine viel zu lang oder meine Arme viel zu kurz. Es gibt zwar hierbei schlimmere Autos, Mitsubishi sollte sich hier aber besser auf die Standard-Europäer einstellen oder einfach mal bei Audi abschauen (Sitzposition, Längs- sowie Höhenverstellung sind dort für mich perfekt). Mehrere Stunde Fahrt mit dem Evo führen bei mir dazu, dass meine Waden und Schultern verspannt sind.
Die Sitze haben meiner Meinung nach eine sehr gute Kontur (besser als beim IX) für den Rücken sowie den Seitenhalt. Die dicken Ledernähte gefallen mir ebenfalls gut. Die Polsterausschnitte für die unteren Befestigungen der Isofix-Halterungen auf den Rücksitzen trüben das ansonsten gute Bild der Sitze.
Die Qualität des Innenraums erreicht leider nicht die Sphären einiger deutscher Automarken.
Schade finde ich auch, dass das ACD beim MR-Modell immer noch per Knopf in der unteren Mittelkonsole umgeschaltet wird. Ich hätte es sehr begrüsst, wenn hierfür ein gewöhnlicher Schalter auf dem Lenkrad vorhanden gewesen wäre: Leichter zu erreichen und es wäre dann fühlbar, welcher Modus eingestellt ist.
Die Bedientasten des Multifunktionslenkrades sind blind schlecht erfühl- und unterschiedbar. Das Leder des Lenkrades ist sehr glatt und damit gutaussehend aber leider auch schlecht griffig.
Die Klimaautomatik regelt – wie beim IXer – nicht so gut wie bei manch anderem Hersteller. Eine automatische Umschaltung auf Umluftbetrieb beim Erkennen von Abgasen, gibt es scheinbar hier auch nicht.
Die Lüfterdüsen habe nur ein Steuerungsfunktion: Man kann bei Ihnen nicht gleichzeitig Luftstrom und -richtung steuern. Leider strömt auch bei geschlossenen Düsen noch recht viel Luft durch.
Das Fahrzeug kann bei laufendem Motor nicht abgeschlossen werden. Ansonsten finde ich das Keyless-System perfekt.
Den Blinker höre ich praktisch gar nicht. Das führt manchmal dazu, dass ich Ihn vergesse. Das Blinksignal in den Instrumenten kann ich wegen der Lenkradhöhe ohne Kopfnicken leider auch nicht einsehen – der Lenkradkranz verhindert dies.
Karosserie:
Der Kofferraum ist aus meiner Sicht winzig und wird durch die Bassbox weiter eingeschränkt. Die Rücksitzbank ist leider ebenfalls nicht umklappbar.
Das Problem beim Evo IX mit der Alu-Motorhaube, die bei mir nach hoher Laufleistung wie sandgestrahlt wirkte (die Farbe blätterte bei Steinschlag deutlich leichter ab als bei herkömmlichen Motorhauben) scheint es hier nicht mehr zu geben, da die eigentliche Motorhaube nicht mehr so sehr dem Steinschlag ausgesetzt ist.
Die kurze und mittig angeordnete Stummelantenne ist wahrscheinlich ebenfalls für den schlechten Radioempfang (siehe „MMCS-Radio“) verantwortlich. Eine automatische Antenne am hinteren Kofferraum-Rand hätte wahrscheinlich einen besseren Empfang, würde das Auto breiter aussehen lassen und wäre Waschanlagen-kompatibler (ich schraube sie halt immer vorher ab). Sie ist jetzt nicht mehr flexibel, sondern aus festem Kunststoff. Dies hat den Vorteil, dass sie wahrscheinlich durch den Fahrtwind keinen Dauerbruch mehr erleiden kann. Dies ist mir schon zweimal mit flexiblen Metallantennen (1x Evo IX und 1x Integra) passiert.
Ich habe mehrmals extrem laute Windgeräusche oberhalb von 200 km/h gehört. Evtl. hängt dies aber mit Seitenwinden zusammen. Ich vermute als Schuldigen die Aussenspiegel.
Komischerweise blinken bei eingeschalteter Warnblinkanlage vorne nicht die äusseren Blinker, sondern innerhalb von den Xenon-Scheinwerfern jeweils zwei Blinklampen.
Das Kurvenlicht finde ich verbesserungswürdig. Dieses harte An- und Ausschalten lenkt eher ab als bei einem schwenkenden Kurvenlicht. Ausserdem entspricht die Farbtemperatur nicht der des Xenon-Lichtes, da dies scheinbar andere Lichter sind.
Das Xenonlicht ist ganz gut und definitiv besser als das Licht beim IX, auch mit PIAA-Lampen. Sobald man aufblendet, ist die Ausleuchtung nicht mehr ganz so perfekt.
Die Wasserführung der Kofferraumklappe ist teilweise nicht schräg, sondern waagerecht, daher kann das Wasser nicht um den Kofferraum herum richtig ablaufen und Laub/Dreck bleibt dort tonnenweise hängen.
Bei meinem schwarzen Evo fallen die unschönen Plastikfüsse des Heckflügels nicht auf. Leider verdeckt er beim Blick in den Rückspiegel ziemlich die Sicht nach hinten.
Die Seitenspiegel verkleinern sehr stark, besonderns im Verhältnis zu dem Innenspiegel, stärker als beim IX. Ich finde es gut, viele werden es wahrscheinlich als zu stark empfinden.
Fahrverhalten/Sportlichkeit:
In der Mittellage hat mein Exemplar wie auch der Probefahrtwagen deutliches Spiel (deutlich grösser als bei meinem IXer). Ich merke leider immer wieder, dass ich die Fahrtrichtung relativ oft nachkorigieren muss. Besonders auf Baustellen fahre ich - für einen Sportwagen - irgendwie wie auf rohen Eiern und dies kann nicht nur von dem Reifenformat kommen. Bei meinem IX Sport (mit Standardbereifung) war das ganz sicher besser. Die Lenkradrückstellkräfte - besonders in der Mittellage - sind zu gering, auf dem Handlingkurs muss das Lenkrad schneller zurück in die Mittelposition.
Beim Einlenken ist die Lenkung aber gewohnt direkt und macht sehr viel Spass wie beim IXer.
Die Bremsanlage ist aus meiner Sicht das Beste an dem Evo X. Die Bremsbeläge erscheinen mir als das schwache Glied in der Kette. Dieses Wochenende habe ich die Bremsen sehr stark belastet. Nach dem Abkühlen der Bremse brauchte ich zunächst dauerhaft mehr Pedaldruck. Daher denke ich, dass der Reibwert (µ) der Bremsen schlechter war. Ich schiebe das auf Überanspruchung der Bremsbeläge. Ein deutliches Fading konnte ich jedoch nicht feststellen. Ausserdem ist der notwendige Pedaldruck nach circa 200 weiteren Kilometern wieder geringer geworden.
Das Fahrwerk ist meiner Meinung nach deutlich weniger gedämpft als beim Evo IX Sport, aber er geht in den Kurven und beim Bremsen mindestens genauso gut. Das Fahrwerk ist bezüglich Untersteuern deutlich neutraler als beim IX, aber scheint trotzdem mindestens genauso sicher zu sein.
Die Seitenwindempfindlichkeit empfinde ich als sehr gering.
Technische Messwerte:
(7 Grad, S-Sport-Modus, alle Messungen in der Ebene und mit Driftbox, jeweils Minimalwert aus mehreren Messungen):
0 - 100: 6,0 s (einfaches Vollgas-Geben, keine Launch-Control)
0 - 180: 18,8 s (genau wie in der Sport-Auto)
100 - 200: 19,0 s
Siehe auch beigefügte Driftbox-Diagramme.
Sehr schön ist das Zugkraft-verlustlose Schalten zu sehen (nämlich praktisch gar nicht) und die leider sehr schlechte Beschleunigung beim Anfahren.
Ich werde diese Werte aber noch einmal nachmessen.
Motor:
Die Leistung und die Leistungscharakteristik ist extrem zivil und damit leider auch im Vergleich mit dem IXer langweilig bzw. alltagstauglicher geworden. Durch die Leistungscharakteristik sowie die deutlich in den Hintergrund geratenen Motorgeräusche, kommt einem das Beschleunigungsvermögen auch subjektiv deutlich langsamer vor.
Der Verbrauch ist ab Werk definitiv nicht geringer als beim EVO-IX geworden. Auf den ersten 400 Kilometern bin ich meist mit 100 – 120 auf der Autobahn herumgetuckert. Dabei habe ich grösstenteils die Cruise Control benutzt. Der Verbrauch lag dabei trotzdem bei 10,0 Litern! Nach dem Einfahren liegt mein Verbrauch zwischen 18 und 25 Litern/100km! Ein Mapping halte ich unbedingt für notwendig! Bei meinem letzten Evo IX war nach dem Mapping der Verbrauch bei normaler Fahrweise ja deutlich geringer!
Mein Wagen dröhnt im Inneren sehr stark oberhalb von 3500 Umdrehungen. Dies führt dann dazu, dass das Fahren ab 150 km/h sehr laut ausfällt (Messungen folgen). Ich vermute, dass hier eine Karosseriestelle oder ein Auspuffteil vom Motor/Turbo/SST ungünstig angeregt wird oder hier der Körperschall ungenügend gedämpft ist.
Den Auspuffquerschnitt habe ich noch nicht abgemessen. Die relativ leise Auspuffanlage "schreit" leider förmlich nach einem Austausch!!! Wer diese nicht wechselt, wird sich vor seinen Freunden bei einem "Soundcheck" blamieren: Viel zu leise und langweilig. Ausserdem gefallen mir die Rohre nicht besonders. Bei schneller Fahrt überwiegen deutlich die Abrollgeräusche der Reifen, das Dröhnen, die Windgeräusche und nicht der Auspuff. Der Körperschall der Reifen ist wenig gedämpft und dringt hörbar durch die Karosserie durch.
Die Gaspedal-Charakteristik ist am Anfang sehr aggressiv. Mit zunehmenden Weg ist die Kennlinie jedoch sehr degressiv.
SST:
Bei jedem Start ist das SST wieder im Normal-Modus. Das ist aus meiner Sicht gut, besonders da dann die Schaltpunkte bei gemässigter Fahrweise noch vor dem Turboeinsatz liegen (gut bei kaltem Motor). Den Supersport-Modus kann man leider nur bei „P“ aktivieren. Die Bedienungsanleitung warnt davor, diesen Modus im Strassenverkehr zu aktivieren. Ich finde diesen Modus jedoch hammergeil. Er knallt die Gänge so extrem rein, dass ein geiler Ruck durch das ganze Auto geht. Einfach P . o . r . n . o ...
Die Drehzahlen werden dabei fast immer so hoch wie möglich gehalten.
Das Schalten des SSTs finde ich sehr gut. Einer der drei Modi passt immer. Ansonsten kann man ja den manuellen Modus nutzen. Ich kann das SST sehr empfehlen. Die überall gefürchtete Meldung „Bitte langsam fahren“ tauchte bei mir lediglich einmal kurz bei der Launch Control auf.
Die feststehende Schaltwippen empfinde ich inzwischen als OK, da sie sehr gross und damit auch bei verschiedensten Lenkradstellungen gut erreichbar sind.
Die bekannte „Anfahrschwäche“ des SSTs ist natürlich auch bei meinem Exemplar spürbar vorhanden.
Beim Herunterschalten gefällt mir sehr das Zwischengas (nicht im Normal-Modus vorhanden).
Die Doppelkupplung greift manchmal unregelmäßig ein (manchmal kuppelt sie etwas stärker ein, manchmal weicher) und ist beim Rangieren deutlich schlechter handhabbar wie ein Schaltgetriebe und auch Automatik. Im Stau oder bei kaltem Motor habe ich auch manchmal ein leichtes Ruckeln bemerkt. Einem richtigen Sportfahrer oder mir sind diese Kleinigkeiten das zwar egal, aber nicht so manchem Beifahrer... 
MMCS:
Mitsubishi bzw. die EU halten (deutsche) Autofahrer prinzipiell wohl für Idioten: Dumme Warntöne bei eingelegtem Rückwärtsgang, offener Tür, nicht angelegten Anschnallgurten, und natürlich der dumme Warntext über das Navigieren im Strassenverkehr, den man nach jedem Start erst wegklicken muss.
Sobald sich das Fahrzeug bewegt, wird jegliches Video (DVD und AUX-Video-Eingang mit einem entsprechendem Hinweis) deaktiviert. Hierfür gibt es auf amerikanischen Websites bereits Hacks für spezielle MMCS-Softwareversionen und Länder, die zumindest das DVD-Schauen bei Fahrt ermöglichen. Sie verhindern aber nicht das Abschalten des AUX-Video-Eingangs. Leider deaktivieren sie oftmals auch die Navigation, da das GAL-Signal abgeschaltet wird.
Nebenbei: Das MMCS ist ähnlich dem des Outlanders und findet sich auch im normalen Lancer.
Leider ist im MMCS des Lancer Evo X MR das „Premium Sound System“ Soft- oder Hardware-mässig nicht vorhanden. Das bedeutet, dass kein 5.1-Sound möglich ist. Ich habe es selbst mit einer DVD ausprobiert und konnte nur den englischen Stereo-Ton hören. Ich vermute, dass Mitsubishi nicht die Lizenz für den Dolby5.1-Ton bekommen bzw. gekauft hat. Bei bestimmten Outlander-Modellen ist 5.1.Ton vorhanden.
Der Monitor hat keinen zeitgemässen Kontrast mehr und ist standardmässig zu dunkel eingestellt. Der Kontrast bessert sich deutlich, wenn man jeweils bei allen Video-Quellen die Helligkeit erhöht. Durch die schräge Anordnung des Monitor-Displays bzw. des Panels fällt die Sonne sehr ungünstig darauf (wie auch beim IXer) und es ist dann oft schlecht lesbar. Die Auflösung scheint ebenfalls nicht sehr hoch zu sein. Es scheint, dass ein Weichzeichner die geringe Auflösung zu Kaschieren versucht. Das Touchpad ist schon praktisch, die Fingerabdrücke sind leider aber auch sichtbar (wie auch bei anderen Touchpads). Ich finde das Touchpad gut, würde mir jedoch wünschen, dass für die wichtigsten Funktionen normale Tasten vorhanden sind (z.B. für „Zürück“ oder die verschiedenen Quellen).
Ich habe bei mir eine sehr gute Minikamera (hat fast die Qualität einer sehr guten DV-Cam) versuchsweise auf der Heckablage montiert und an den AUX-Port angeschlossen. Diese kann so aber nicht als Rückwärtskamera genutzt werden:
1. Muss man immer erst anhalten und dann zwei Sekunden warten, bis das Bild wieder kommt.
2. Nach dem Starten dauert es lange, bis ein Bild der Rückwärtskamera angezeigt werden würde, da das MMCS erst noch starten muss.
3. Die Seiten (rechts-links) sind spiegelverkehrt. Es gibt keine Möglichkeit, einen „Reverse“-Modus einzuschalten.
MMCS-Radio:
Ganz schlecht finde ich, dass – entgegen der Beschreibung – die Hoch-/Runtertasten nur durch die abgespeicherten Sender hoch- und runterschaltet und nicht den Sendersuchlauf betätigt. Überhaupt ist das Radio nicht so toll. Der Sendersuchlauf geht nur im entsprechenden Dialog über den Touchscreen – umständlich. Ansonsten muss man während einer weiteren Autofahrt (und den sich ändernden Serndern/Frequenzen) immer wieder im selben Dialog die Autospeichern-Funktion benutzen. Diese sucht dann nach verfügbaren Sendern und speichert diese dann ab. Während dieser Suche ist kein Radiosender mehr zu hören, da das Radio keine zweiten Tuner hat. Da während dieser Suche die RDS-Signale nicht immer richtig ausgewertet werden, stehen dann bei den abgespeicherten Sendern nicht immer die Sender-Namen, sondern oftmals nur die Frequenzen. RDS-Informationen (wie bspw. Liednamen oder Programminfos) werden gar nicht angezeigt. Diese Autoradio-Technik entspricht circa dem Stand von 1998.
Ein Nachrüsten auf externe Quellen wäre ein guter Workaround. Ich schiele hierbei bspw. Auf den MP3-Player Cowon D2 DAB. Klein, leicht, Bedienung per Bildschirm, 45h Batteriedauer, DAB-Empfang, SDHC-Karten-Slot und bis zu 16GB intern. Den DAB-Empfang bekommt das Gerät dann über das Adapter-Kabel, welches als Antenne wirkt.
MMCS-Navigation:
Die Route wird sehr schnell berechnet. Dies liegt aber wahrscheinlich auch an einem sehr einfachen Algorithmus der Routenberechnung, der mich deutlich öfter als bei meinem vorherigen System falsch geleitet hat. Einmal wurde eine sehr umständliche Route mit einer Fahrtzeit von 90 Minuten statt wie in Gegenrichtung von 25 Minuten errechnet. Ich habe das Gefühl, dass das System sehr oft Autobahnen meidet, obwohl ich die Funktion „Autobahnen meiden“ deaktiviert habe.
Bei über TMC gemeldeten Staus wird ein Dialog angeboten, der einem Infos gibt (bspw. Staulänge und verbleibende Entfernung zum Stau, Grund des Staus). In diesem Dialog kann man dann auswählen, ob der Stau umfahren werden soll oder nicht. Das Ganze funktioniert bisher sehr gut.
Die Routenführung per Sprache ist insgesamt gut, oftmals muss aber auf das Display geschaut werden, da die Durchsagen oft missverständlich sind. Bspw. wird oft statt „Links abbiegen“ nur „Links halten“ durchgesagt. Man kann sich nur zwischen einer deutschen Frauen- und Männerstimme entscheiden. Die Position wurde bisher immer sehr gut erkannt, was durch den Einsatz der ABS-Radsensoren und dem GAL-Signal auch wesentlich einfacher realisiert werden kann als bei mobilen Navisystemen. Auf den ersten hundert Kilometern hinkte der Pfeil, der auf der Karte die eigene Position anzeigt, oft hinterher. Inzwischen ist dies nicht mehr aufgetreten, da sich das System wahrscheinlich an den Fahrstil gewöhnt hat.
Es gibt sehr viele POIs, die auch einfach/volltext-basierend gefunden werden können.
Das Kartenmaterial hat das Datum 1/2006. Ist leider bei anderen Herstellern oftmals genauso alt. Ich habe deswegen bisher aber noch keine Abweichung zur Realität (auch bei Kreisverkehren und Einbahnstrassen) sehen können. Die Ankunftszeit wird bei mir fälschlicherweise im amerikanischen Format angezeigt (Bsp.: „06:14 AM“).
MMCS generell:
Viele (weniger wichtige) Einstellungen des Evos können über das MMCS vorgenommen werden. Beispielsweise die Empfindlichkeit des Regensensors, die Alarmanlage, nach welcher Zeit der „ACC“-Strom abgeschaltet wird.... Ich kann sehr gut ohne diese Einstellmöglichkeiten leben....
Es gibt keinerlei Möglichkeiten, Datenträger (Speicherkarten usw.) digital anzuschliessen.
Der Klang der Lautsprecher ist meiner Meinung nach gut. Der Bass hämmert wuchtig aus dem Kofferraum. Ab Werk sind jedoch (aus meiner Sicht unschön) viele künstliche Klangverbesserungen aktiviert –> Klang nicht neutral.
Es gibt keine Schnittstelle, um schnell MP3s auf das MMCS zu übertragen. MP3s können nur anhand von Audio-CDs eingelesen werden. Eine volle CD benötigt hierfür circa 15 Minuten.
Bluetooth:
Bluetooth-geführte Telefonate werden bei mir nur auf dem rechten Lautsprecher ausgegeben. Das Pairing mit meinem Nokia E70 habe ich schon zweimal wiederholen müssen, da es scheinbar nach einem Neustart nicht mehr möglich war. Das Pairing kann (wie auch das Telefonieren) per Sprache durchgeführt werden. Die Nummern können auch direkt vom Handy angewählt werden. Die Verständlichkeit ist bis 150 km/h brauchbar.
Leider gibt es kein SIM-Access, so dass höchstwahrscheinlich das Handy und nicht das Auto mit seiner Antenne für die Verbindung benutzt wird. Ein Übertragen des Rufnummernspeichers vom Handy auf das MMCS ist nicht möglich. Das Pairing kann für mehrere Handys angelegt werden. Diese können dann unterschiedlich priorisiert werden.
Eine Übertragung von Musik mittels Bluetooth (bspw. vom Handy) ist nicht möglich.
Die in der Bedienungsanleitung des MMCS angegebenen Sprachbefehle sind in Englisch angegeben. Bei meinem Wagen muss ich aber deutsche Sprachbefehle angeben.
Sonstiges:
Auch hier gibt es kein Ersatzrad, sondern nur ein Reifenreparaturset.
Mehrere Anfragen nach Winterreifen+Felgen bei verschiedenen Reifenhändlern führten bisher lediglich zu Achselzucken. Für das Originalformat gibt es nur eine sehr kleine Auswahl an Winterreifen und die sind sehr teuer.
Bei meinem Exemplar waren keine Fussmatten (Teppich oder Gummi), Verbandskasten oder Warndreieck dabei. Komischerweise fehlte auch die Beschreibung zum MMCS. Diese bekomme ich nachgeliefert.
Setzt man die Driftbox ein, so ist der Empfang etwas schlechter als beim IXer und damit die Präzision evtl. schlechter. Ich vermute da einen Einfluss von Störungen (z.B. durch Bluetooth oder eine leichte metallische Schicht auf den Scheiben) und empfehle für entsprechend anspruchsvolle Umgebungen (z.B. Wald) eine Aussenantenne für die Driftbox.
Beim Lösen von meinen Radschrauben musste ich feststellen, dass sie wohl vom einem übergewichtigen Sumo-Ringer mit einem 10 Meter langen Schlüssel angezogen worden waren. Ein Wunder, dass mir die Bolzen nicht abgekracht sind. Komisch...
Mein Exemplar (Perleffekt-Schwarz) hat auf der rechten Seite leider ein paar unschöne Flecken. Diese sehen wie Kalk- oder Wasserflecken aus. Leider habe ich sie auch mit Reiniger kaum wegbekommen. Ich werde es noch einmal mit Politur versuchen und dann evtl. Wertminderung vom Händler verlangen. Mir ist so etwas zwar egal, aber nicht dem nächsten Käufer....
Obwohl ich schwarz nicht so mag und eigentlich ein Rot wollte, hatte ich mich dagegen entschieden, da das neue Rot aus meiner Sicht nicht gut aussieht. Der Perleffekt gefällt mir bei Tageslicht sehr gut und macht auch das Schwarz für mich interessant.
Ich vermisse ein bisschen Carbon (innen oder aussen) an dem Auto...... Von mir aus auch als kostenpflichtiges Extra.
Der Platzmach-Faktor auf der Autobahn ist meiner Meinung nach geringer als bei meinem roten Evo IX. Nachts - mit Xenon - ist es eher umgekehrt.
Den Fan-Ansturm (Betteln um Fotos, Mitfahrten ... ) wie beim Evo IX habe ich bisher noch nicht erleben müssen/dürfen. Die willigen Bikini-Girls, die sich auf meiner Motorhaube räkeln sollen, muss ich wohl selber organisieren... 
Der Evo X hat eine eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 242 km/h, die ich zwar schon nach kurzem Anlauf einmal übertreten habe. Jedoch sind Y-Reifen (300 km/h) Pflicht! Beim schnelleren Evo IX waren sinnvollerweise nur W-Reifen Pflicht.
Wie ich von einigen Händlern erfahren habe, ist der Stufenheck-Lancer bei uns in Deutschland wohl eine Standuhr....
Fazit:
Eigentlich muss ich zugeben, dass ich rückwirkend wahrscheinlich besser die GSR-Version gekauft hätte, um mit dem eingesparten Geld dann entsprechend zu modifizieren (siehe hierzu auch Potentieller Kauf eines Evo X GSR und Umbau zum "Pseudo"-MR und Evo X: MR oder GSR kaufen?).
Als Alternative für den Evo X kam für mich nur der Audi S5 in Frage. Übrigens: Der hat scheinbar eine Lieferzeit von 7- 10 Monaten. Ich hatte noch mit ihm sowie dem Porsche Cayman S und dem Audi TTS Probefahrten unternommen.
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Update 30.10.2008:
Bei Kälte (circa 6 Grad) hatte ich jetzt schon zweimal das Problem, dass der Motor nicht sofort ansprang, sondern der Anlasser noch erst circa 5 Sekunden rumleiern musste. Ist mir zum letzten Mal vor 15 Jahren mit einem Escort passiert. Ist aber wahrscheinlich kein Problem des Evo-X, sondern nur bei meinem Exemplar.
Ich habe vergangene Nacht bei circa 7 Grad folgende 100-200er Werte mit der Driftbox messen können (1 Person, voller Tank):
18,3 s (Supersport)
18,1 s (Supersport)
18,2 s (Supersport)
18,0 s (Supersport)
18,2 s (Sport)
Diese Werte liegen komischerweise um fast eine Sekunde niedriger als bei meinen vorherigen Messungen. Liegt wohl an der kühlen Aussentemperatur. Diese Messungen liegen sind also nicht Norm-gerecht und zeigen wahrscheinlich eher bessere Werte.
Ich muss mittlerweile über die Klimaautomatik sagen, dass sie sehr schlecht funktioniert. Stelle ich auf 28 Grad, so bekomme ich so ungefähr 22 Grad (bei 7 Grad Aussentemperatur). Stelle ich auf 20 Grad, so bleibt es praktisch kalt im Auto.
Dann ist mir auch aufgefallen, dass evtl. manchmal die Kupplung des SST kurz durchrutscht. Beispiel: Möchte ich ein Auto überholen und bringe mittels durchgedrücktem Gas das SST zu Herunterschalten, so ist die Beschleunigung nur stark verzögert spürbar und es hört sich auch ein bisschen nach Durchrutschen an. Ich werde das aber noch genauer verfolgen (mittels Beobachten des Drehzahlmessers und mittels Analyse der Driftbox-Kurven).
An dem hinteren Schwellerbereich (dort wo die Kotflügel anfangen) machen sich an dem aussen gewölbten Schweller-Teil Steinschläge bemerkbar. Unschön.
Man kann kein akustisches Warnsignal für ein Tempolimit (z.B. für Winterreifen) einstellen. Für jeden Sch... gibt es in dem Auto ein Warnsignal oder eine Warnung, nicht aber hierfür.
Der Verbrauch liegt bei mir zwischen 14 bis 26 Liter. Als gesamten Durchschnitt würde ich bisher 19 Liter angeben. Ich fahre aber hauptsächlich im Normal-Modus und nicht im Sport- oder Supersport-Modus.
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