Ladedruck knickt ein beim Evo X Hintergrundwissen (andere dito) in Bezug auf Wastegate und Taktventil

  • Moin zusammen.


    WG=Wastegate
    MGV = Magnetventil (auch Taktventil genannt)
    MSG =Motorsteuergerät
    ECU= Electronic control Unit, also wie MSG
    P0 =Aussenluftdruck
    P1 =Druck vor dem Verdichter
    P2= Druck nach dem Verdichter
    BC= Boostcontroller wie Blitz SBC Spec R, Apexi AVCR, Gizzmo o.Ä.


    Mir ist es schon bei vielen Fahrzeugen passiert, das es bei steigenem Abgasgegendruck zum ungewollten öffnen des WG kommt.
    Im Normalfall ist das entweder auf eine zu schwache Druckdose oder aber eine ungünstige Position des Wastegatekanals im Turbo zurückzuführen.
    Auch ist das Druckgefälle über die Turbine mit entscheident.
    Im Normalfall bin ich dem ganzen mit einer vernünftigen Druckdose begegnet.
    Ein reines hartes Vorspannen des WG halte ich für kontraproduktiv, da dies die Ladedruckregung träge macht und zu deutlichen Ladedrucküberschwingern,den Peaks, führt.
    Dies passiert wiederum gerade im Ladedruckaufbau im mittleren Drehzahlbereich und man dann sich hohe, ungewollte Drehmomentspitzen ins Getriebe schaufelt.


    Funktion: Obwohl das Magnetventil (angesteuert über einen BC oder das MSG) zwar dem Wastegate bzw der Druckdose, welches das Wastegate hält, sagt, noch nicht öffnen, drückt nun der Abgasgegendruck das Wastegate auf und ein Teil des Abgases entweicht über den Wastegatekanal ohne unsere Turbine anzutreiben.
    Meine Frage und ich liefer quasi auch die Antwort aber bitte sagt doch eure Meinung dazu, hilft hier nur eine gute Druckdose wie sie zb von Blitz oder Forge angeboten wird.
    Diese Druckdosen haben im Regelfall eine stärkere Feder montiert, meisst auch austauschbar so das man den Minimumladedruck einstellen kann.
    Desweiteren ist meist noch eine spezielle Dichtung drin aus zb Silicon, so das es nicht so schnell zu einem schleichenen Defekt an der Druckdose kommt.
    (Viele OEM Dichtungen in OEM Druckdosen sind sicher schon defekt, so das der eigentliche Haltedruck entweder garnicht oder nur verzögert erreicht wird)

    Was haltet ihr also von Zubehördruckdosen aka Blitz oder Forge.
    Forge
    http://www.forgemotorsport.com…at=0001&product=FMPACEV10
    Blitz
    http://www.blitz.co.jp/products/turbokit/actuator.html


    Persönlich finde ich es unsinnig, über 1bar mehr als vom Haltedruck des Wastegate zu regeln.
    Damit meine ich...Beispiel: Haltedruck Druckdose 0.9bar---> Zielladedruck 2 bar Das bedeutet, man muss mit dem P2 Druck (Druck nach dem Verdichter) das Defizit der Druckdose von 1.1bar soweit kompensieren, um überhaupt auf seine 2 bar zu kommen.


    Gerade im oberen Drehzahlbereich wenn der Abgasgegendruck immer weiter steigt, wird das dann fast nicht mehr möglich sein und hier kommt noch was dazu.
    Sagen wir die ECU verlangt bei 6000 U/min 2bar Ladedruck und das Wastegate beginnt bei 1,7bar ungewollt zu öffnen, wird der Sollladedruck nicht erreicht.
    Der Wirkungsgrad unseres Turbos bricht ein, aber da wir ja trotzdem den Ladedruck haben wollen, wird das MSG über das MGV weiter versuchen, den Soll zu erreichen.
    Dies kann zu Ladedruckschwankungen oder sogar Flattern führen, das sich der Abgasgegendruck über das sich öffnene Wastegate abbaut und dann evtl das Wastegate wieder schliesst.
    In dem Moment muss dann das komplette Abgas über die Turbine, die Laderdrehzahl und der Ladedruck steigt. Das MGV versucht immernoch das WG zuzuhalten und wir überspringen unseren Zielladedruck.
    Nun regelt das MSG dagegen und das WG wird etwas entspannt, der Ladedruck sinkt und so weiter und so fort.
    Wir haben also keinen schönen Ladedruckaufbau sondern eigentlich mit unserer OEM Ladedruckdose ein Problem.


    Wer bis hierher gelesen hat, Respekt
    Wer mir folgen konnte, nochmals Respekt


    hab Nachtschicht, merkt man das? :rolleyes:


    Im Anhang mal nen paar Bildchen.


    Guten Morgen, Matthias

  • Nachtrag:


    Sollte sich jemand inspiriert fühlen, eine stärkere Druckdose zu verbauen, möge er bedenken, das dies eine Anpassung der Software (oder des BC) nach sich zieht.
    Wählt man allerdings eine Druckdose mit gleichem Basisdruck wie OEM, funktioniert das.


    Sali, Matthias

  • Deine Ausführungen hauen nicht hin. Die Druckdose ist, wie der Name schon sagt eine Druckdose, man kann das Wastegate also nur zusätzlich öffnen,, jedoch nicht festhalten, außer über die integrierte Feder.


    Außerdem ist die Druckdifferenz die über die Turbine abgebaut wird kleiner als jene, die über den Verdichter erzeugt wird. Zusätzlich korreliert die Laderdrehzahl nicht zwangsläufig mit der Motordrehzahl. Es ist möglich die Motordrehzahl zu steigern und gleichzeitig die Laderdrehzahl konstannt zu halten (siehe Verdichterkennfeld).


    Wenn das von dir geschilderte Verhalten nicht gewünscht ist, muss ein peak und ein hold Wert definiert werden. da du versuchst ein träges System zu regeln, das bekommst du nicht so hin, dass dieses direkt auf seinem Zielpunkt landet ohne Überschwinger oder langsames annähren an den Zielwert.



    Eine tolle Lösung hat Conti entwickelt mit einem speziellen Wastegate das quasi Kraftausgeglichen ist, soll speziell für elektrische Aktuatoren sein.

  • Mir, und ich denke das das war soweit auch klar, wird die Druckdose mit P2 beaufschlagt, was wiederum ein Öffnen des WG bewirkt. Eine Reduzierung über ein Taktventil (öffnet) oder das beaufschlagen mit dem direkten P2 reduziert ebenfalls den Ladedruck. Damit wirkt dem Abgasgegendruck nur die Federkraft entgegen.


    Deshalb auch auch der Hinweis, auf eine Druckdose mit härterer Feder. :)


    Das festhalten war indirekt auf das teil oder vollständige schliessen des Taktventils bezogen, was wiederrum einen erhöhten Ladedruck ergibt.


    Wo haut meine Ausführung nicht hin? Ich meine ich bin aus der nachtschicht zurück und seit 24h wach aber evtl sehe ich es ja nicht. 8o

  • Damit meine ich...Beispiel: Haltedruck Druckdose 0.9bar---> Zielladedruck 2 bar Das bedeutet, man muss mit dem P2 Druck (Druck nach dem Verdichter) das Defizit der Druckdose von 1.1bar soweit kompensieren, um überhaupt auf seine 2 bar zu kommen.


    Das haut nicht hin, du kannst eine 2bar Druckdose bei 1,2bar ca. schön regeln, aber keine 0,9bar Druckdose stärker schließen als das die Feder kann.

  • .
    Falls der Abgasgegendruck das Wastegate tatsächlich gegen den Federdruck öffnet, regelt das sich dann nicht selbst : Wastegate wird aufgedrückt, --> Abgas-Druck vor der Turbine sinkt, --> Wastegate schließt wieder, --> Abgasdruck steigt wieder, --> Wastegate öffnet wieder, --> Abgasdruck sinkt wieder ... etc.pp. ... :S


    Wenn diese Überlegungen stimmen, kann man sowohl durch das Vorspannen des OEM-Ventil etwas erreichen, als auch durch eine stärkere Druckdose/-Feder z.B. mit der 18 PSI von FP ... (18 PSI = 1.24105631 bar)

  • Kann das sein das bei einem OEM Evox der Ladedruck auch einknikt?
    Bei meinem spürt und hört man(aber sehr schwach ist aber da) das im 3ten bei ca 5000 und beim 4ten bei ca4000 der Ladedruck einen wimpernschlage zurückgeht und wieder kommt.
    Haben das alle evo x?


  • Gerade im oberen Drehzahlbereich wenn der Abgasgegendruck immer weiter steigt, wird das dann fast nicht mehr möglich sein und hier kommt noch was dazu.
    Sagen wir die ECU verlangt bei 6000 U/min 2bar Ladedruck und das Wastegate beginnt bei 1,7bar ungewollt zu öffnen, wird der Sollladedruck nicht erreicht.
    Der Wirkungsgrad unseres Turbos bricht ein, aber da wir ja trotzdem den Ladedruck haben wollen, wird das MSG über das MGV weiter versuchen, den Soll zu erreichen.
    Dies kann zu Ladedruckschwankungen oder sogar Flattern führen, das sich der Abgasgegendruck über das sich öffnene Wastegate abbaut und dann evtl das Wastegate wieder schliesst.


    Das Thema müsste fachlich mal etwas nachgearbeitet werden. Dem WGDC ist es völlig egal wenn der gewünschte Druck nicht erreicht wird, die OEM Maps sind nicht druck basiert sondern über DC. Dies wäre über Tephra machbar ist aber aus o.g. Gründen nicht mein Fall. Lediglich der BEC versucht etwas nachzuregeln, wenn er denn eingeschalten ist.


    Sollte die Membran beschädigt sein, ist der Ladedruck höher, nicht niedriger - das System arbeitet mit Überdruck und nicht andersrum = Überdruck auf Döschen durch Turbine = öffnende Klappe = weniger Abgas auf Turbine = weniger LD = Magnetventil stoppt Luft auf Döschen = mehr LD = mehr Abgas = Abgas drück Dose auf = Feder zu schwach


    Turbomatthy könnte eigentlich mal was aktuelles dazu sagen - da wir ja wissen, fährt er ein Ext. WG


    Ich selber hab ein Forgedöschen - allerdings mit rel. weicher Feder und Öffnungsbegrenzung. Mich hat einfach der permanente Spool mit in Bereichen wo er noch gar nicht gewünscht war genervt - wie verhält sich das bei so einem Ext. WG?

  • Ich selber hab ein Forgedöschen - allerdings mit rel. weicher Feder und Öffnungsbegrenzung. Mich hat einfach der permanente Spool mit in Bereichen wo er noch gar nicht gewünscht war genervt - wie verhält sich das bei so einem Ext. WG?


    welche Feder fährst du in deiner Forge Druckdose?
    Wollte jetzt auch umsteigen und bin mir nicht sicher, welche Feder da rein soll.
    Habe alle Federn mit dazu bestellt. Das gute ist ja, dass bei Forge die unterschiedlichen Federn farblich gekennzeichnet sind.