Selfmade Aufbereitung - Selbst polieren, günstiger als beim Aufbereiter?

  • Nimm das Geld in die Hand - es lohnt sich- aber geh zu nem Profi. es gibt viele aber net viele die wirklich on Point abliefern.

    Genau da liegt das Problem. Das ist doch wie in jedem Handwerk, da gibt es gute und da gibt es weniger gute (freundlich ausgedrückt ;) ) Profi nennen sich viele, rauszukriegen ob er wirklich gut und sein Geld wert ist, DAS isses .. :denken:

    Wissen ist wie eine Droge mit dem Unterschied, daß zu viel Wissen nicht schadet.

  • Das is hier wieder ein heißes Eisen. Leute die das als Hobby betreiben, die kennen alles, wissen alles und streiten sich aufs Messer wie der berühmte Ölthread. Ich gebe zu, ich habe auch meine liebe Freude an dem Thema und versuche vieles selbst zu machen. Aber mit einem Profi, der das wirklich kann, kann ich mich nicht ansatzweise vergleichen.


    Wenn ich aber schaue, daß ich alleine unheimlich viel Zeit in die Vorbereitung stecke, dann kann ich mir sehr gut erklären, warum eine Aufbereitung "viel" Geld kostet. Abhängig vom Zustand des Auto kann das echt Stunden und Tage in Anspruch nehmen.


    1. Die Karre richtig waschen. Nicht alles bekommt man sofort weg, Alleine ein weißes Auto was selten gewaschen wird, bekommste mit normalem Waschen einfach nicht sauber. Die Einstiegsleisten, Kofferraumfalz(?) sauber machen. Je nach Zustand baut man auch mal die Rücklichter aus, weil da drunter der reinste Gemüsegarten ist. Innenraum sauber machen dauert ebenfalls nochmal richtig Zeit.
    2. Die Möhre Kneten. Das bringt unheimlich viel. Ich erfreue mich immer wieder daran, wenn mein Daily geknetet ist. Der Lack ist dann richtig schön sauber und glatt. Hier brauche ich vlt ne Stunde pro Fahrzeug,
    3. Dann kannste auch schon ans Polieren gehen, Ganz typisches "Öl-Gebiet", wie man´s macht, es gibt immer einen, der kann´s besser und vor allem macht man es selbst KOMPLETT falsch :D.
      Wieviel Stufen fährt man, wie fährt man die Politur richtig aus, welche Politur, welche Pads. Und das nervigste:
      das elende Abkleben der Kanten und Gummis. Da brauche ich alleine schon 1-1,5h dafür.
      Je nachdem was Du polieren willst, kannst Du hier viele viele Stunden versenken
    4. Biste damit fertig, kannste nun versiegeln. Wie und mit was ist jedem selbst überlassen. Wenn man wirklich richtig versiegeln will, kann man als Laie viel falsch machen. Trägt man zuviel auf, sieht man es, zu wenig sieht man es.
      Steht der Eimer Nachts kalt, ändert sich die Luftfeuchte stark, kann es sein, daß das Ergebnis wirklich übel aussieht. Dann muß man wieder alles runter polieren.

    Naja so geht das halt weiter. Abhängig von dem was man will und wie die Karre aussieht, kann man da von 1 Tage bis sicher 3 Tage verbringen. Miete, Lohn, Material (Pads sind nicht billig) kommste gaaaaanz einfach auf nen Tausender.


    Wenn man dafür keinen Sinn hat, einfach gut waschen, kneten, gutes Wachs oder Sprühwachs( oder "Sprühversiegeleung") auftragen und dann biste in den meisten Fällen schon recht gut dabei. Hier kommste mit sehr wenig finanziellem Einsatz aus, kannst es selbst machen und Dauer so ca. 3-4h. Alleine das umgerechnet können 200-400€ sein, wenn man das mit dem eigenen Stundenlohn vergleicht. Nur mal so als Vergleich....


    So jetzt steinigt mich, ich hab sicherlich einen Kapitalfehler irgendwo gemacht. ^^

    "I thought it would be impossible to make a four door saloon more exciting than the old EVO IX but with the X.....they have!" Jeremy Clarkson :D

  • Hallo zusammen,


    ich schließe mich meinen Vorrednern an, Lack polieren ist nicht so einfach, man braucht dazu sehr viel Zeit UND Equipment. Ich habe für weit mehr als 1000,-€ Autopflege-Equipment.

    Dafür bekommt aber auch einen 30 Jahren alten japansichen Lack wieder wie neu hin:

    Die entsprechenden Schritte stehen in der Videobeschreibung. Es hat ca. 12 h gedauert, obwohl die Karrosserieform viel dankbarer ist als bei einem EVO.

    Allein durch die Knete ist der Lack wieder "reinweiß" geworden.


    Gruß Steffen

  • was für eine geile Kiste!!!!

    Danke, es war allerdings deutlich mehr Arbeit als erwartet das Auto wieder fit zu bekommen. Das ist wahrscheinich bei jedem Restaurationsprojekt so. Der Vorbesitzer ist 500 tkm gefahren, bis er mit einem vermeintlichen Getriebeschaden liegen geblieben ist. Das Gute war, daß das Auto komplett original und unverbastelt war und der Motor noch fast die Kompressionwerte eines neuen Motors erreicht.

    Schade ist allerdings, da es für dieses Modell keine Rep-Bleche mehr gibt, daher habe ich mir war einfallen lassen:


    Gruß Steffen

  • Respekt, gefällt mir äußerst gut! Blecharbeiten wollen echt gekonnt sein.
    Hut ab!

    Danke, die Idee hatte ich schon länger im Kopf, es hing immer am 3D-scanner, die wurden in den letzten Jahren deutlich günstiger. Seit dem ich den 3D-Scanner habe, scanne ich jedes Bauteil das man nochmal nachbauen könnte ein.

    So wie dieses Bauteil hier:


    Gruß Steffen

  • Es gibt Unterschiede. Ich meine mit dem richtigen Pad/Politur, holt man mit einem Kreuzschliff beim EVO >50% der Lackdefekte weg.

    Hallo zusammen,


    ich habe das Glück, daß bei mir in der Nahe ein Shop für Autopflege (http://www.autopflege24.net) ist, die auch Aufbereitungen anbieten und offen für Fragen/Tipps sind.

    Einige wichtige Dinge die mir ein MA von diesem Shop beigebracht hat:

    1. Das Auto muss erstmal richtig sauber sein bevor die Lackpflege anfängt, sonst reibt man den Schmutz in den Lack => Knete benutzten und wenn man sieht wie schwarz die Knete danach ist, sieht man auch wieviel Dreck auch nach dem Waschen noch auf dem Auto geklebt hat

    2. Wenn der Lack keine Defekte hat, dann nur Waschen=> Knete =>Lackreiniger=> Lackpflege=> Wachs, ich benutze Meguiars 3 step und bin sehr zufrieden

    3. Wenn der Lack Defekte hat, dann fängt man mit einer sanften Politur an und schaut erstmal ob die Defekte verschwinden

    4. Der Lack ist dicker als man denkt, aber erstmal messen. Ich habe mir einen Lackdickenmesser gekauft (damit entlarvt man Unfallschäden bei Gebrauchten, denn eine Werkslackierung ist so nur 150 - 180 µm dick) und selbst bei der Intensivpflege des 30 Jahren alten Land Cruisers ist nicht einmal 1 µm weg. Wenn man natürlich jeden Samstag poliert, dann ist der Lack nach 2 Jahren futsch.


    Gruß Steffen