Gute Bremsscheiben und Beläge....

  • Das ist ja eigentlich auch der Hauptknackpunkt - die Größe.


    (nur auf GP-Rennstreckenbetrieb bezogen mal - und nur Vorderachse)


    Es ist ja ein Leichtes (und im Vgl. zur Saugerfraktion auch äusserst günstig), einen Evo Leistungsmäßig
    so schnell um 30% oder mehr zu Pushen und es hält im Antriebsstrang auf der Rennstrecke höchsten Belastungen lange stand.(TOLL!! <3 )
    Jeder wirklich schnelle GRAND-PRIX-Strecken-Trackday-Evo 7-9-Fahrer weiß, wie schwer die Kiste sich DANN aber auf der VA beim Anbremsen bemerkbar machte
    und wie untersteuernd sich das dann anfangs im Kurvenscheitelpunkt geäussert hat.
    Dann wird mit breiten Semislicks und Fahrwerks-/Sturzwerten wie verrückt dagegen gearbeitet und die OEM-Bremse kocht noch mehr.
    Dann wird so eine extra Bremsenkühlung montiert und erwartet, dass das nun wieder safe ist...
    IST ES NICHT - oder allerhöchstens für 10min.
    Dann wird versucht, Belag und Scheibe zu pushen...
    aber stets wuchs die eigene Erfahrung mit, die Linie wurde besser, das Material mehr gefordert.


    Völlig egal, ob Carbopad, EBC, Carbonetics, PF, Ferodo oder sonstwas, da ist einfach irgendwann ein so großes MEHR an Leistung und Performance
    auf dem >1400Kg Sportgerät mit einer ungünstigen Gewichtsverteilung VA/HA, das die temperaturaufnehmende Metallmasse / Oberfläche der Serienbremsscheibengröße und des Belags
    bei voller Fahrt am Limit in wenigen Runden GP-Strecke an ihre Grenze stösst.


    Ich bin lange auf der Seriengröße gefahren - mit EBC anfangs, dann mit Performance-Friction und Carbonetics Belägen- beides bei einer Leistung von etwa 370-390PS.
    Das ging noch eine Weile gut... blutiger Anfänger sei Dank...
    Dann ging es irgendwann weg vom einfachen Trackday-fahren hin zur Zeitenjagd - 2.10min Lausitzring, dann 2.08 und dann 2.05min...
    und dann war einfach Ende auf der Serien-Bremse - immer mehr Abfordern der Bremsleistung bei steigender Traktion durch 265er Michelin Cup´s -> Dunlop Direzza und Motorleistung.
    Die Belastung auf der Serienbremse war dann so hoch, das die Scheibe und der Sattel es nicht mehr schafften, die Temperatur bis zum nächsten Anbremspunkt wieder etwas abzubauen.
    Im Gegenteil - bei jeder Runde kamen ein paar Grad dazu - bis die Sättel schwarz werden (auch hinten),
    die Scheiben ausglühten oder gar rissen bei Manchen hier, die BRF kocht, das Pedal trotz Stahlflex fällt und die Satteltemperatur zu hoch wurde und manch einem hier die Manschetten um die Ohren flogen...
    Diese "RENN"-Beläge bauten bei mir dann mindestens 2mal so schnell ab, wie noch in den Jahren zuvor ohne Semislick und Zeitenjagd.


    Wie gesagt, ich habe es lange versucht, auf der Serienbremse zu bleiben, aber sowie sich Leistung, Streckenkenntnis, fette Semislicks und Zeitenjagd zuspitzt,
    ist die Serien-Anlage schnell am Ende.
    Das sich hier manche Beläge von Trägerplatten lösen, lasse ich jetzt mal unkommentiert -
    aber der erhöhte Reibwert / die Mehr-Hitze der kleinen Serien-Bremsscheibe und die daraus resultierende Temperaturzunahme in der Bremszange ist einfach irgendwann zu hoch bei einem >370PS Evo 7-9.
    Jeder >250PS 3L Vertreterdiesel hat größere Bremsscheiben heutzutage...
    Das packt sie nicht auf Dauer - man sollte sich dann irgendwann eingestehen, ein Eierlegendes Wollmilchbelags-Scheibenpaket gibts dann nicht mehr, eine größere Bremse muss her.


    Zum normalen Trackday-fahren und flotter Landstrassenhatz reicht sicher die Serienbremse mit Pagidbelag und auch Andere, aber wenn es um das Herausquetschen von den letzten Sekunden geht -
    (und auf einer gescheiten Bremse findet man irgendwann garantiert doppelt so viel Zeit, wie durch ein Leistungsplus von sagen wir mal 80-100PS) ist einfach irgendwann Ende.
    Die klein gebliebene Serienbremse soll das hohe Fahrzeuggewicht bei deutlichem Leistungs- und somit Vmax-Plus
    genauso auf die Kurveneingangsgeschwindigkeit abbremsen, wie vor der Performance/Leistungssteigerung? Das geht einfach nicht mehr - und dauerhaft sowieso nicht.
    390PS auf 1500kg(inkl. Fahrer) 2010 mit mir - OEM-Brembobeläge waren ruckzuck runter, Carbonetics-Beläge Spec C bauten ebenfalls superschnell ab, SpecR bröckelten bei 4-5mm Reststärke von der Trägerplatte,
    EBC-Yellowstuff verloren ebenfalls sehr schnell an Dicke, aber blieben zumindest bei mir noch in einem Stück. Alles auf 2-tlg. PF-Scheibe mit Kühlungsgedöhns und Titanshimchens.
    Es musste eine größere Bremse her.


    Der gelbe PagidRS29 ist seit 1 1/2 Jahren auf der VA, hat nun noch etwa 45% Belagsstärke und arbeitet auf 362mm 2-tlg. AP-Scheiben und extra Kühlung.
    (HA fast vernachlässigbar - hält den Zug nur in der Spur-Verschleiss i.Vgl. zu vorne höchstens ein Drittel bei mir.
    Ein scharfer Belag auf Serienbremse und Sandtler GT-Scheibe drauf und einfach vergessen^^)
    Die VA-Scheiben sind die Ersten noch, 0,75mm Dicke abgebaut und 3 Jahre alt - dürften jetzt etwa 8.000 km hinter sich haben, wobei davon mindestens 5.000 km reine Rennstreckenkilometer sind.
    Die Dimension der Temperatur-aufnehmenden Fläche ist immens größer und siehe da, Belag und Scheibe halten BEDEUTEND länger
    trotz Motorumbau / Mehr-Leistung 2010/11 und gestiegener Belastung in den letzten 2 Jahren.



    Mein Fazit nach den 6 Jahren Evo und Rennstrecke - reine Rennbelagsmischungen und Scheiben machen nur dann Sinn,
    wenn die Bremsanlage noch ausreichend dimensioniert zum Fahrzeuggewicht/Traktion und zur Motorleistung ist und diese nicht bereits exorbitant gesteigert wurde.
    Man kann die Serienanlage lange benutzen, aber irgendwann ist Schluss - da hilft weder ein höherer Reibwert, noch 2-teilige Scheiben oder Titangedöhns.
    Nur, weil das Material eines Belages oder einer Scheibe der eines/r reinen Rennparts entspricht, heisst es noch lange nicht, daß das nun auch bei der Serienzange/Größe funktioniert.
    Die qcm-Reibfläche des Belages und die Größe der Scheibe sollten dann auch mit gesteigert werden, oder man akzeptiert, das es nur ein paar wenige Runden / Minuten ausreichend funktioniert...
    selbst das ist aber im direkten Vergleich schon auf der ersten richtig schnellen Runde ein himmelweiter Unterschied.


    Hier mal drei Bilder im direkten Vergleich - drei Evos am selben Bremspunkt, einmal ein Evo VIII mit Serienbremse und Mapping, dann Marcos Evo IX auf 362mm AP-Anlage mit ähnlicher Leistung
    und der allseits bekannte Evo VII vom Eugen mit Alcon-Bremse und mächtig Qualm bei belassenem Interieur/hohem Eigengewicht.
    Das zeigt schon sehr deutlich die unterschiedliche Temperaturentwicklung in der Bremse, trotz dem hohen Leistungsplus und Mehrgewicht im Evo VII:





    Wer Hubraum sät, wird Drehmoment ernten! Wo Saatgut fehlt, muss Drehzahl her!

  • Einer der wenigen wirklich aufschlussreichen Beiträge in diesem Thread! :thumbup:
    Sehr verständlich und nachvollziehbar

    ''Das allererste Auto wo der Allrad-Antrieb wirklich der Fahrdynamik dient!...und sonst gibts da kein anderes Auto'' -Tim Schrick :thumbup:

  • naja, sehe das in erster Linie so, dass es das Selbe in grün ist oder?! Deiner ist ja auch leistungsgesteigert aber hat wahrscheinlich noch fast OEM-Gewicht. Da stellt sich die Frage willst Du für ein Heidengeld rumprobieren oder gleich ne richtige Anlage drauf bauen wo Du "safe" bist...

    ----Ich will nicht gewinnen, ich will nur dass die Anderen verlieren---


    :P

  • Wie war noch die Frage des thread-Erstellers?
    Man sieht mal wieder wo ein solches Thema hinwandert wenn alle so tun als könnten sie wie sie wollten......die Entscheidung zugunsten oder gegen eine Bremsenlösung ist, bis auf ganz wenige Ausnahmen, bestimmt von begrenzter Liquidität.
    Optimierung heisst dann : mit vorgegebenem Limit in Euro eine bestmöglich funktionierende Kombination zu basteln.
    Und wenn die dann auch noch mit ABE sein soll für ein 20 Jahre altes Auto, dann wird's eng.



    Gruß, Ayke

    shop@evoservice.de      

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  • Glaube das Thema hatte ich schonmal mit Wolfgang "17" und dicke Bremse"


    Ich persönlich fahre ja nur PFC weils günstig war :D


    Und ne Stop-Tech für Evo 4-6 ist TÜV-Mäßig schwierig, aber das ist ja bei Dir egal oder?! Es gibt ja auch noch Brembo und AP


    Über K-Sport oder sowas braucht man ganet erst nachdenken, da die Preise zu hoch sind für das was man da bekommt... (meine Meinung)

    ----Ich will nicht gewinnen, ich will nur dass die Anderen verlieren---


    :P

  • Für den V und VI haben wir jedes StopTech-BBK, nur keine speziellen Teilegutachten. Da alle Teile identisch sind, geht eine Einzelabnahme.

    Gruß, Ayke

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  • die Entscheidung zugunsten oder gegen eine Bremsenlösung ist, bis auf ganz wenige Ausnahmen, bestimmt von begrenzter Liquidität.


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    Nööö, ... weiß ich nicht ob das so 100 %ig stimmt. Es gibt ja zwischen der Minimum-Lösung und der Maximum-Lösung (damit meinste sicher bei unbegrenzter Kohle) noch das Optimum, ... exakt, genau zugeschnitten auf die jeweiligen Bedürfnisse des jeweiligen Einzelnen. Dieses Optimum anzustreben, nicht zu viel und nicht zu wenig, genau das halte ich für spannend. Maximum bei unbegrenztem Budget kann jeder ... :P .. aber das andere ?? .. ;)

  • Basters Einwand mit dem Optimum finde ich gut, dafür sind ja die Tuner da um Dich dahingehend zu beraten...


    ABER das Optimum kostet oft mehr Zeit und Geld wie das Maximum, wenn man den Weg (ausprobieren verschiedener Kombinationen) selbst beschreiten muss ;)

    ----Ich will nicht gewinnen, ich will nur dass die Anderen verlieren---


    :P