Nordschleife Fahrertraining 03.-07.08.2008 (www.fahrerlehrgang.info) - Mein Bericht

  • Auch wenn der Termin schon vorbei ist, so möchte ich doch an dieser Stelle noch einen Bericht zum Nordschleife Fahrertraining abgeben. Der Lehrgang wird zwar organisiert vom BMW Club Mülheim-Ruhr e.V., ist aber markenoffen, es können also alle Fabrikate teilnehmen. Mehr Infos gibt es unter http://www.fahrerlehrgang.info.


    Heute Mittag bin ich zurückgekommen - ich kann nur sagen, ich habe einige unvergessliche Tage erlebt! Ich war in einer Gruppe mit 5 Evos, meiner eingeschlossen, ansonsten einige BMW (z. B. M3 und M5 in verschiedenen Baureihen) und Porsche und ein Golf GTI, insgesamt 16 Teilnehmer. Die anderen Evo-Eigentümer, Birgit, Chris, Urs und Joe, sind auch hier im Forum angemeldet.


    Am Sonntagabend ging es los mit einem "Welcome Dinner" im Dorint Hotel, bei dem man die Instruktoren und die anderen Teilnehmer kennen lernen konnte. Grundsätzlich gab es an den drei Trainingstagen Mittagessen im Dorint Hotel.


    Am Montag und Dienstag wurde das Fahren auf der Nordschleife in einem Sektionstraining geübt. Dabei wurden die einzelnen Sektionen, insgesamt 10, jeweils für ca. 1,5 Stunden befahren. Man durchfährt immer einmal in der Gruppe die Sektion, dann wird gewendet und man fährt gemeinsam zum Startpunkt zurück. Man tauscht immer die Positionen durch, damit jeder mal direkt hinter dem Instruktor auf der Ideallinie nachfahren kann. Ich kann Euch sagen, das ist ganz schön anstrengend - man fährt da nicht wie auf einer Kaffeefahrt, sondern mit ordentlich Speed! :D Der Instruktor hat meistens einen der "Routiniers" vorfahren lassen und sich selbst an einer geeigneten Stelle hingestellt und sich den Fahrstil der Teilnehmer angeschaut - wer gut gefahren ist bekam bei der Rückfahrt den :thumbsup2: zu sehen! Am Montag gab es mittags freies Fahren auf der Nordschleife, für die Newcomer zuerst mit durch den Instruktor geführten Runden. Am Dienstag gab es mittags und spätnachmittags freies Fahren, wieder zunächst mit geführten Runden für die Newcomer.


    Am Mittwochmorgen wurde dann jeder Teilnehmer für eine ganze Runde auf der Nordschleife bewertet (Punktewertung für den Fahrstil, weniger Punkte ist besser, keine Zeitnahme). Nachmittags konnte man dann von 13:00 h bis 16:30 h frei auf der Nordschleife fahren. Leider musste die Nordschleife für ca. 1,5 h gesperrt werden, da - haltet Euch fest - eine Elise auf der Strecke komplett abgebrannt ist!! 8o Personen kamen nicht zu schaden. Ich war zu dieser Zeit auch unterwegs und habe das ganze Schauspiel mit angesehen. Eine gigantische Rauchsäule, platzende Reifen, und es bleibt nur ein kleiner Haufen Schutt übrig. Wirklich spektakulär, aber für den Eigentümer nicht ganz so erfreulich! Am Abend gab es dann ein Abschlussdinner (natürlich wieder Dorint) mit der Siegerehrung: Gruppenerster wurde Jos, der Fahrer eines E36 M3, die Plätze zwei und drei gingen an die Evo-Fahrerin Chris und den Evo-Fahrer Urs! (Ich habe nichts bekommen, war aber gesamtpunktemäßig so gut wie der Dritte in der Gruppe, er hatte allerdings eine günstigere Punkteverteilung.)


    Zum großen Glück habe ich das Auto zur Vorbereitung an Steffen (T4R) gegeben, denn sonst hätte ich sicher deutlich weniger Spaß gehabt: Er hat mir ein KW Variante 3 Fahrwerk eingebaut und voreingestellt, außerdem habe ich noch eine Mongoose 3" Downpipe bekommen (Auspuff noch Serie) und dazu natürlich eine Anpassung des Steuergerätes; die Ralliart/Mov'it-Bremse hatten wir schon vorher eingebaut. Ich kann nur sagen, der Evo hat jetzt richtig ordentlich Druck und liegt top auf der Straße! Ich war vorher schon mal im Serienzustand auf der Nordschleife und habe mich fahrwerkstechnisch reichlich unwohl gefühlt. Ich kann mich bei Steffen nur ganz herzlich für die tolle Arbeit bedanken! :clap: Viele wissen ja, dass wir seit einigen Jahren befreundet sind und mancher wird mir unterstellen, dass ich stark parteiisch bin, aber ich kann nur sagen, er hat's wirklich voll drauf und versteht sein Tuner-Handwerk! Die Evos mit gemessener 375 PS Leistung sind mir nicht davongefahren. ;)


    Der Evo hat mich leider einmal im Stich gelassen, denn ich hatte einen ärgerlichen technischen Defekt zu beklagen, der mich einiges an freier Fahrzeit und ein Sektionstraining gekostet hat: Das leidige Luftschlauch-fliegt-von-der-Ansaugbrücke-ab-Problem des Neuners ereilte mich und zum beheben musste ich in die Werkstatt. Dick, ein anderer Fahrer aus meiner Gruppe hatte zeitgleich ebenfalls einen Defekt und wir zogen gemeinsam los. Er ist schon seit Jahren regelmäßig an der Nordschleife und kennt so einige Stellen, an denen man Hilfe erfragen konnte. Viele hatten geschlossen, aber in einer Oldtimerwerkstatt, in der man vom Fußboden hätte essen können, wurde uns dann geholfen. Mit Ersatzschellen war ich ausgerüstet, aber ich hatte die montierte nicht verloren. :) Mein Dank geht an Dick und an die Inhaberin der tollen Werkstatt, Marion, und ihren geschickten Mechaniker. :clap:


    Bedanken möchte ich mich auch noch bei unserem tollen Instruktor, Edmund, der inzwischen einen Narren am Evo gefressen hat. Er hat schon 18 mal bei 24-h-Rennen teilgenommen und kennt die Strecke demzufolge ganz hervorragend. In mehreren Runden hat er Chris' und meinen Evo über die Nordschleife gejagt und uns gezeigt, was man aus dem Auto noch alles herausholen kann. Ich habe dabei gelernt, dass der Evo doch noch einiges mehr kann als ich. :) Er ist von den Evos sichtlich beeindruckt, hat beim Fahren sehr, sehr viel Spaß gehabt und hat damit auch nicht "hinterm Berg" gehalten. Er hat mir gleich zu Beginn des Trainings auch noch einen Tipp für die Fahrwerkseinstellung gegeben, den ich dankbar angenommen und umgesetzt habe. Ich habe die Zug- und Druckstufe auf der Hinterachse noch ein klein wenig weicher gemacht, und laut "Ede" ist das Fahrwerk jetzt für die Nordschleife optimal eingestellt, was mein Gefühl auch bestätigt.


    Bilder habe ich selbst keine gemacht, aber es war die ganze Zeit ein Fotograf unterwegs. Seine Bilder sollte man in Kürze auf seiner Website http://www.pvw-pietsch.de einsehen können.


    Insgesamt kann ich diesen Lehrgang nur jedem empfehlen. Man lernt wirklich unglaublich viel und fährt danach wesentlich ruhiger und "angstfreier", da man die Streckenführung viel besser kennt. Auch wenn es kein ganz günstiger Spaß war - ich sage nur knapp 600 Euro nur für Sprit und einmal neue Bremsbeläge für hinten (ob die Scheiben hin sind weiß ich erst nachher), es war wirklich ein tolles Erlebnis! :D

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  • Zitat

    Original von thom
    Der M5 Fahrer ist auch hier im Forum. :rolleyes:


    darf er gar nicht - ist ja ein evo-forum... ;)



    Also, der Fahrerlehrgang ist super - ich will nächstes Jahr wieder teilnehmen. Mein altes Gutzli hat alles super überstanden, er ist mein absoluter Held - nur, Bremsen, da muss ich mich jetzt mal wirklich mit befassen... irgendwas besseres als ich jetzt habe muss eindeutig her... und einen grösseren Tank, nach 5 Runden waren genau noch 3 Liter im Tank 8o


  • 5?
    so viele :D :D ;)

  • jaja, ich fahr im Clio regelmässig auf 2 Rädern, um Pneus zu sparen, und mit dem Evo eben sehr Benzinsparend... ;)


    hab aber, muss ich doch noch sagen, auch nur einen 48 Liter Tank!!!

  • Ich bin beim freien Fahren 7 Runden am Stück gefahren, also ca. 150 km, und habe danach 50 Liter getankt, macht also etwa 33 Liter auf 100 km. War ständig an meinem persönlichen Limit unterwegs mit Dauervollgas auf der langen Geraden ab Döttinger Höhe, dafür finde ich das durchaus fair.


    Zum Thema Bremse: Hinten war der rechte innere Belag komplett unten, die Scheibe ist aber trotz einiger Schleifspuren noch brauchbar. Ich habe gestern direkt neue Beläge von Steffen bekommen. Die sind jetzt von Ferodo/Performance Friction und werden normalerweise für Langstreckenrennen eingesetzt. :) Die sollten jetzt länger halten. Vorne muss ich auch bald wechseln, dann werde ich gemäß Empfehlung des holländischen mov'it Generalvertreters, der in meiner Gruppe war, Carbon Lorraine RC6 montieren. Das dürfte dann ganz gut zusammen passen.

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  • Zitat

    Original von kudrix
    Ich bin beim freien Fahren 7 Runden am Stück gefahren,, macht also etwa 33 Liter auf 100 km. mit Dauervollgas auf der langen Geraden ab Döttinger Höhe, dafür finde ich das durchaus fair.


    Da geht aber noch an einigen Stellen mehr "Dauervollgas" :D


    7 Runden sind aber schon richtig heftig..
    Wie gesagt.. so zwischen 4 und 5 sind bei mir drin...


    Hast du noch OEM-Leistung?

  • Zitat

    Original von Macki
    Da geht aber noch an einigen Stellen mehr "Dauervollgas" :D


    Richtig, Kesselchen/Klostertal geht z. B. auch ganz gut! :D


    Zitat

    Original von Macki
    7 Runden sind aber schon richtig heftig..
    Wie gesagt.. so zwischen 4 und 5 sind bei mir drin...


    Ich wäre noch ein wenig weiter gefahren, aber Tank war leer, und etwas Flüssigkeit tanken tat mir auch gut. Außerdem war die hintere Bremse schon so gut wie tot, aber das hatte ich da noch nicht bemerkt. Die schlimmen Geräusche kamen erst später. Mein Instruktor ist mit mir später nach dem Tanken noch zwei Runden gefahren, danach hat man es dann richtig "wahrgenommen".


    Zitat

    Original von Macki
    Hast du noch OEM-Leistung?


    Nein - siehe auch oben, Downpipe in Verbindung mit Mapping. Sonst wäre auch wohl kaum der "niedrige" Verbrauch drin! :lol:

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  • Meine Bridgestone RE050A haben ganz gut gehalten. Habe jetzt insgesamt ca. 14.500 km drauf und kann wohl noch eine Weile weiterfahren. Habe leider keine genaue mm-Angabe. Wir haben jetzt mal vorne/hinten getauscht, da vorne doch deutlich mehr Verschleiß aufgetreten ist.


    Es sind nur straßenzugelassene Reifen erlaubt, keine "richtigen" Slicks. Ordentliche Sportreifen à la Toyo Proxes 888 allerdings schon.

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  • So, da ich inzwischen per PN ein paar Anfragen zu meinem Auto bzw. den Modifikationen bekommen habe, poste ich meine Infos doch einfach noch einmal hier für alle.


    Zunächst zu Fahrwerk und Reifen
    Ich habe ein KW Variante 3, d. h. verstellbar jeweils in Zug- und Druckstufe, verbaut. Zusätzlich habe ich noch zur Eliminierung der Wankneigung vorne und hinten die Stabilisatoren von H&R verbaut. Ich habe noch die Seriendomlager drin, da es TÜV-bar momentan nichts anderes Sinnvolles gibt. Ich fahre die ganz normale 17"-Bereifung, d.h. original BBS-Felgen mit Bridgestone RE050A Reifen.


    Folgende Spur- und Sturzwerte sind bei mir gemäß Vermessungsprotokoll eingestellt:
    Vorderachse Spur: li 0°06' re 0°06'
    Vorderachse Sturz: li -2°33' re -2°31
    Hinterachse Spur: li 0°10' re 0°07'
    Hinterachse Sturz: li -1°22' re -1°22'


    Leider kann ich nicht gerade viel zu den Dämpfer- und Höheneinstellungen sagen. Ich weiß nur soviel, dass die aktuelle Einstellung mittel bis weich ist. Wie schon beschrieben habe ich beim Fahrtraining hinten Zug- und Druckstufe noch etwas weicher eingestellt (ca. 2 "Klicks" - ja, das KW hat jetzt auch "Klicks"). Das Fahrwerk ist auf "Frankfurter Höhe", also für schlechte bis sehr schlechte Straßenverhältnisse eingestellt, d. h. nicht sonderlich tief. Vielleicht kann Steffen das noch etwas präzisieren, falls er das hier liest.


    Zum Fahrverhalten kann ich berichten, dass der Wagen neutral über alle vier Räder schiebt, habe kein Über- oder Untersteuern. Ich fühle mich rundum wohl, das Auto verhält sich berechenbar. Auf der Nordschleife habe ich großes Vertrauen in das gesamte Fahrwerksetup entwickelt. Man merkt, dass es bei allen Bodenwellen gut "arbeiten" kann, auch bei hohem Tempo verliert man auf unebenem Untergrund nicht die Traktion.


    Nun zur Leistungsoptimierung
    Es wurden nur wenige Änderungen an der "Hardware" vorgenommen: Es wurde lediglich ein 3" Mongoose Downpipe verbaut und irgendetwas am Ladedruckregelkreis geändert, aber genau erklären kann ich das nicht. Es ermöglicht jedenfalls, dass der Ladedruck auf ca. 1,5 bar Peak hochläuft, ungefähr auf diesem Level bleibt und dann "nach hinten" abflacht. Ich weise hier noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass ich mit Serienluftfilter, Serienbenzinpumpe (hat beim 9er schon mehr Förderleistung als z. B. beim 7er), Serienkat und Serienauspuffanlage (wird demnächst noch geändert für Mehrleistung bei höheren Drehzahlen) fahre.


    Dazu wurde natürlich die "Software", sprich das Mapping des Seriensteuergerätes, entsprechend angepasst. Es wurde auch kein separater elektronischer Boostcontroller eingebaut, der ist nicht erforderlich.


    Ja, man merkt ganz deutlich den Unterschied zur Serie: Es "drückt" jetzt ganz vehement und der Verbrauch hat deutlich nachgelassen, wieviel genau muss ich noch beobachten. Der Turbo setzt aber nicht schlagartig ein, sodass man es nicht kontrollieren könnte - eher ähnlich zur Serie, aber mit mehr "Bumms". Auch wenn man es aus meinen Schilderungen wahrscheinlich herausliest: Insgesamt bin ich sehr zufrieden, aber ich freue mich natürlich schon auf die nächsten Mods! :D


    Obwohl es in meinem Text schon stand, aber ich bin noch einmal gefragt worden, wo ich das alles habe machen lassen: Der Techniker bzw. Tuner meiner Wahl heißt grundsätzlich Steffen Thormann, hier im Forum angemeldet als T4R, als Händler vertreten unter Just Solutions / Buschur Racing Germany. Kontaktinfos findet man auf seiner Profilseite.

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