E85 Selbstversuch

Wie hat sich das Auto gefahren mit dem Sprit?

Zitat

Allerdings läuft ein Serien EVO so fett, das ein zumischen von 25% warscheinlich diese "Fettheit" ausgleicht und dadurch vielleicht sogar mehr Leistung da ist.

Das könnte stimmen. Ich finde dieses Thema sehr interessant. Wenn man sieht was die in Skandinavien an Mehrleistung nur durch den Sprit generieren. Habe was von 10-20 % Mehrleistung gelesen + kleiner Ökoeffekt.
Bei mir hier in der Gegend gibts auch schon so ne Tanke, hatte den Mut allerdings noch nicht ohne Anpassungen E85 zu tanken.

Im Evo 7 ist eigentlich alles kompatibel.

Auf lange Zeit ( Jahre ) solle man folgendes ersetzen:

Fuelrail ( ist aus Alu) also durch die vom 8er ersetzen oder eine Alu die eloxiert ist ( originale eloxieren oder Aftermarket )
Kraftstoffilter gegen einen aus Edelstahl ersetzen
Serien Benzinpumpe ( Walbro ist OK ) da sie Alubauteile enthält.

Einspritzdüsen wegen der max 30% höheren nötigen Menge ( 780er oder 880er/1000er laufen auf dem Serien ECU )
Bei guter Abstimmung ( AFR sollte mit E85 etwa 11.7-11.5 sein bei Vollast sollten die EGT werte ca. 100 Grad niedriger liegen ( mehr Zündung geben )
Alle werte im LowLoad bleiben gleich ( 14.7 bzw L1.0 ) in den Bereichen 0 Bar LD bis ca 0,6 Bar LD kann man von den recht fetten 11er werten runter auf eine 12.5 gehen mit etwas mehr Zündung.( Mehrverbrauch dann ca. 11-15% )

Achja, das gilt für die die 100% E85 fahren wollen.
Das mit dem Mapswitch ist ja in Arbeit
Mit dem AEM habe ich eine manuelle Umschaltung zwischen den beiden Spritsorten.
Nur sollte man vermeiden bei Halbvollem Tank was anderes zu Tanken, da das der ungünstigste Fall wäre.
Steffen

Steffen, du warst zu schnell für mich

780er Reichen aus, 880er haben dann noch Luft nach oben

Sorry kenn mich da gar nicht aus.

Ist das E85 den billiger als benzin?? Oder was ist der Grund für die Nutzung von E85??

Bei uns gerade 89 cent / L

Da mein Auto bereits alle technischen Anforderungen an den Betrieb mit Ethanol85 erfüllte, habe ich mir von T4R vor ein paar Wochen die ECU zusätzlich für den Betrieb mit E85 programmieren lassen.

Inzwischen habe ich etwa 1500 Km mit reinem E85-Betrieb zurückgelegt und möchte kurz über meine Erfahrungen damit berichten.

Wie T4R schon in einem Beitrag erwähnte, handelt es sich ja beim Evo nicht um ein vom Hersteller konfektioniertes Flexi-Fuel-Vehicle (FFV) sondern um eine nachträgliche Anpassung. Ohne einen Sensor, welcher permanent das Mischungsverhältnis des aus dem Tank geförderte Benzin-/Ethanolgemisches misst, bleiben zwei kleinere Nachteile:

Hat man vor, zwischen Ethanol und Super Plus (oder umgekehrt) zu wechseln, dann muß man

- den Tank bis zur Reserve leerfahren und
- manuell von einer Map zur anderen umschalten.

Neben dem vergleichsweise extrem dünnen Tankstellennetz, waren das aber schon alle Nachteile, die ich benennen könnte.

Auffallend nach dem ersten Start im E85-Betrieb sind:

- der spürbar seidigere Motorlauf (weniger Vibrationen) und
- der vollständig andere "Abgas"- Geruch. Es riecht nämlich nach "süßem" Spiritus!

Während der Fahrt ist sonst keinerlei Unterschied zum reinen Benzinbetrieb zu verspüren. Die Gasannahme ist genauso spontan wie gewohnt. Anhand der Abgastemperaturanzeige konnte ich feststellen, daß die Abgastemperaturen in allen Lastzuständen um ca. 100 bis 150 Grad gesunken sind. Selbst unter Vollast bin ich sehr weit entfernt vom roten Bereich. Ethanol verbrennt eben sehr viel kühler als Benzin.

Extrem verblüffend sind die Folgen der sauberen Verbrennung des E85: die Zündkerzen sehen aus wie ladenneu! Keinerlei Ruß, keine Rückstände und natürlich auch kein rehbrauner Isolator mehr. - Zündkerzen als Indikator für die Gemischaufbereitung kann man also getrost vergessen. Leuchte ich mit einer Taschenlampe durch die Kerzenbohrung in den Motor, so läßt sich auch dort nur blankes Aluminium erkennen: keine Ruß- oder Ölkohlenrückstände, keine gelblichen Verfärbungen - einfach nur nagelneue Kolbenböden. Da ist man schon sprachlos. Die saubere Verbrennung setzt sich inzwischen auch bis zu meinem Auspuffendrohr durch, welches eigentlich immer mächtig rußschwarz gewesen ist und jetzt bereits wieder beginnt, metallisch blank auszusehen, ohne daß ich geputzt hätte.

An den offiziellen E85-Zapfsäulen bezahle ich z.Zt. 0,93 € für einen Liter E85. Der Kraftstoffverbrauch ist (wie erwartet) um ca. 15-30% angestiegen. Bei gemächlicher Fahrt benötige ich ca. 13 Liter, bei gemischtem Landstraßenbetrieb mit häufigen Übholspurts bis ca. 16 Liter. Auf 100 Km spare ich so ca. 5 € an Kraftstoffkosten und belaste die Umwelt weniger.

Mein Mapping hat T4R recht konservativ ausgelegt und die möglichen Reserven durch den 110 Oktanvorteil nur ansatzweise ausgenutzt. Ich verspüre eine leichte Mehrleistung - könnte das aber weder mit dem Popometer noch verbal in Zahlen ausdrücken. Bei Ausnutzung der möglichen Zündungsreserven könnten es sicher 20% Mehrleistung sein.

Ich bin sehr zufrieden mit dieser neuen Kraftstoffsorte und kann es nur jedem empfehlen, der die technischen Möglichkeiten und eine Tankstelle in der Nähe hat.

Klasse Erfahrungsbericht. Klingt interessant. Habe Tankstellen für den Stoff in der Gegend. Wäre mal zu überlegen.
Was hat Dich die Aufrüstung für E85 gekostet? Sensor und Mapping, was noch?
Danke

Benötigt werden mindestens:

- AEM - ECU zuzüglich 2 Mappings
- Walbro Benzinpumpe
- größere Einspritzdüsen.

Das mit dem Sensor hast Du falsch verstanden: eben weil es in Evo KEINEN Sensor wie bei FFV's gibt, kann man nicht wahllos mischbetanken, sondern muß immer bis zur Reserve leerfahren und kann erst dann den anderen Kraftstoff nachtanken.

Hört sich ja mal sehr Gut an...
Schade, dass es bei uns in der Region keine Ethanol Tankstellen gibt, jedoch hatte Steffen mal gesagt, dass man sich auch Tanks zuhause hinstellen kann. Und dass zu einem Akzeptablen Preis....
Auf jeden fall eine überlegung wert....

Das mit den Tanks zuhause funktioniert leider nicht mehr ganz so problemlos, weil es eine Anpassung ans EU-Recht gab.

Zitat

Original von Blackbyrd
Das mit den Tanks zuhause funktioniert leider nicht mehr ganz so problemlos, weil es eine Anpassung ans EU-Recht gab.

Mist
Also wird die einzige möglichkeit dann warscheinlich wieder sein: Spezialbeton, Spezial Ölabscheider, Spezial Überdachung etc., damit man sich ein solchen Tank stellen darf ??

Hallo Phil!

Für den semiprofessionellen Bereich wäre dies hier eine geeignete und bezahlbare Lösung:

http://www.chemo.cz/fileadmin/…ankstationen-KS-Mobil.pdf

Alles, was Du über Lagerung etc. von Bioethanol wissen mußt, findest Du hier:

http://www.gesetze-im-internet.de/betrsichv/index.html

und hier:

http://bundesrecht.juris.de/brstv/index.html

Und für alle anderen:

http://www.cropenergies.com/de/Bioethanol/

Wer sein Eigenheim auf Erdwärmeheizung umrüstet, könnte ja den alten Heizöltank "weiterverwenden"...;)