Private Krankenversicherung

  • Das Thema ist ja mal völligst Off-Topic, aber es beschäftigt mich jetzt schon einige Wochen. Somit hoffe ich einfach mal auf eure Meinung dazu.
    In erster Linie suche ich Leute mit langjähriger Erfahrung zu dem o.g. Thema, welche mir einige Fragen beantworten können. So ein Versicherungsmakler ist ja nicht permanent auf Seiten des Kunden;-)


    Kurz zu mir, 34j, Angestellter und in der Lage mich privat Versichern zu können.


    - Wie ist die langjährige Beitragsentwicklung eurer Versicherung? Mein Favorit Debeka hat eine Steigerung in den vergangenen 10 Jahren um 100,- pro Monat.
    - Welche Leistungen haben sich als wichtig und welche als weniger wichtig herauskristalisiert? Bspw. denke ich nicht das ich eine Chefarztbehandlung unbedingt in Betracht ziehen muss.


    - Was passiert im Rentenalter? Ich habe gelesen das auch privat Versicherte einen Zuschlag von der Rentenkasse dazu erhalten. Aber in welcher Höhe konnte mir noch niemand genau sagen, oder gar welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen.


    - Momentan würde ich mit meinem gewählten Tarif ca. 90,-/ Monat ggü. der gesetzlichen KV sparen. Wobei mir die Beitragsentwicklung dann schon etwas Sorgen bereitet. Natürlich will ich gut versichert sein und meine Gesundheit ist mir wichtig. Aber extrem hohe Defizite möchte ich mir doch gänzlich ersparen.


    - Thema Krankentagegeld: Ab dem 43tag tritt doch die Rentenkasse in einem bestimmten Prozentsatz auf. Also würde meine Versorgungslücke doch nur die Differenz zwischen dem gezahlten Beitrag der Rentenkasse und meinem normalen Gehalt liegen?!


    Wie steht ihr zu dem Thema? Welche Erfahrungen habt ihr dazu gesammelt?

  • Wenn du Angestellter bist und über der Beitragsbemessungsgrenze liegst, kannst du jederzeit wieder in die gesetzliche wechseln, wenn dein Einkommen mal wieder geringer werden sollte. Ich bin bei der Signal Iduna und hab Rundumversorgung mit 90% Zahnersatz, Einzelzimmer, corifee behandlung usw. und liege trotzdem noch unterhalb der Kosten für meine Gesetzliche Krankenversicherung. In den letzten vier Jahren gab es dort auch keine Beitragsanpassung. Kann ich empfehlen.


    Samsung Stress4 Beitrag.

  • Ich darf vielleicht mal mit meiner lebenslangen privaten KV anmerken: hätte ich nochmal zu wählen würde ich in der GKV bleiben und diverse Dinge, die mir persönlich wichtig sind, zusätzlich privat versichern.


    Die Beiträge fressen Dich sonst auf lange Sicht auf ....

    Gruß, Ayke

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  • Hast Du Familie/Kinder? Ist was in Planung?


    Ich habe mich gegen die Private Krankenversicherung entschieden da ich Familie habe und die Beiträge dann nicht mehr wirklich günstiger (wobei ich mir keine genauen Zahlen ausgerechnet habe) sind. Kollegen die in der Privaten sind und inzwischen Kinder haben sind jetzt immer am jammern...

  • Das ist ein wichtiger Punkt. Wenn man verheiratet ist oder Kinder hat, bringt eine private KV den Nachteil mit sich, dass die Kinder und die Ehefrau bei Erwerbslosigkeit nicht automatisch mitversichert sind und extra versichert werden müssen.


    Da beides bei mir nicht auf dem Plan steht, kann ich die Private KV jedem empfehlen der noch nicht vor hat Kinder in die Welt zu setzen und die Möglichkeit hat, bei geringerem Einkommen wieder in die GKV zu wechseln.


    Ich spare dadurch Geld und Wartezimmer und das Warten auf einen Termin kenne ich nicht mehr.



    Samsung Stress4 Beitrag.

  • Vielen Dank für die verschiedenen Meinungen zu dem Thema.


    GT997: In welchem Bereich liegen denn die Beitragserhöhungen in etwa?


    Michael: Der Wechsel in die GKV ist nur mit geringerem Einkommen möglich. Auch muss man auf das Alter acht geben. Hier darf ein bestimmtes Alter nicht überschritten werden.


    Geplant sind Kinder bei mir nicht. Ich bin ledig, aber leiert. Aber genau wissen kann man es ja nie bzgl. dem Nachwuchs;-) Bitter ist für mich die Erkenntnis im Rentenalter. Hier bin ich nicht gewillt 900 Eur./Monat darin zu investieren (gerechnet an 100eur Beitragserhöhung in 10 Jahren).


    Positiv lautet für mich die Beitragsrückerstattung von 4 vollen Monatsbeiträgen falls ich in einem Jahr keine Rechnung bei der PKV einreiche. Aber darauf kann man nun auch nicht immer schwören. Ebenso Positiv ist die 100% Zahnerstattung und zu guter letzt die "bessere" Terminschiene. Aber auch hier gibt es Abweichungen.

  • Man kann davon ausgehen, dass die Beiträge sich innerhalb von 10 Jahren verdoppeln.....kannst Dir ungefähr eine Vorstellung davon machen wieviel Du zahlen musst wenn Du Deine Rente genießen willst. :aufsmaul:

    Gruß, Ayke

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  • Um es auf den Punkt zu bringen:


    je jünger man ist und die Möglichkeit besteht, sich privat zu versichern, desto mehr lockt der günstige Tarif; je älter man ist und der Wechsel später von der privaten nicht in die GKV möglich ist, desto teurer wird die Versicherung im Alter und man bereut, nicht in der GKV geblieben zu sein.


    Ich war kurze Zeit in der privaten, hab das dann sein lassen und bin freiwillig in die GKV zurück. Ein Schritt, den ich bis heute nicht bereut habe.


    Bestes Beispiel: meine Eltern waren beide selbständig, natürlich privat versichert und haben jetzt mit den hohen Beiträgen im Alter zu kämpfen :(

  • Wenn man jung Beitritt, bildet man auch altersrücklagen um im Alter niedriege Beiträge zu haben. In den letzten vier Jahren ist meine PKV nicht teurer geworden im Gegensatz zur GKV. Die GKV kostet mich 650€ im Monat , die PKV 480€ und dort ist alles drin was man sich wünschen würde und zusatzlich gibts gut 2000€ jedes Jahr zurück, weil ich die zwei Rechnungen die bei mir im Jahr anfallen selber zahle.Ich möchte nicht GKV sein :D


    Samsung Stress4 Beitrag.

  • würde mich immer wieder gegen eine PKV entscheiden. Auch wenn die günstigen Beiträge im jungen Alter locken muss man sich im klaren sein was passiert wenn mal Kinder da sind und wie hoch die Beiträge werden wenn man älter wird. GT hat schon recht, in 10 Jahren verdoppelt sich der Beitrag. Ich bin noch 30 Jahre vor der Rente, also kann ich die aktuellen Beiträge x Faktor 3 rechnen, und dann aber auch hoffen dass ich dann noch min soviel verdiene wie heute 8|


    Zuviele Faktoren bei denen man leicht in die Falle tappen kann. Wer weiß ob ich meine Karriere noch 30 Jahre so weiterführen kann, wer weiß ob ich in 30 Jahren überhaupt noch arbeiten kann, was ist wenn ich erkranke usw... Bei der GKV ist man auf der sicheren Seite. Wenn man eine geplante OP o.ä. hat kann man sich immer noch für eine gewisse Zeit mit einer Zusatzversicherung ins Einzelzimmer mit Chefarzt einbuchen :thumbup:

  • Ich kenne das deutsche System nicht. In Österreich ist es jedenfalls so, das es zwar offiziell keine Zweiklassenmedizin gibt, aber in der Praxis ist es Realität. Ich möchte nicht wirklich eine schwere Krankheit haben, ohne eine Sonderklassenversicherung zu haben, da wirklich gute Ärzte nur bei vorhandener Sonderklassenversicherung operieren. Ich kenne 3 Fälle im Verwandtenkreis. Alle 3 mit schweren Krankheiten. Ohne Sonderklasse, würden die mit Sicherheit nicht mehr am Leben sein. So gesehen sind die Beiträge echt lächerlich.
    Wenn man glaubt schnell noch eine Zusatzversicherung abschließen zu können bevor eine OP ansteht, täuscht man sich gewaltig. Da nimmt einem keine privaten Krankenversicherung mehr. Klar wenn man noch keine Erfahrung mit einem stationären KH-Aufenthalt gemacht hat, denkt man sich so groß wird der Unterschied nicht sein, dass hält man dann schon aus in einem 4-Bett Zimmer, Gemeinschafts-Bad mit WC und Behandlung nach Warteliste, aber in der Praxis sieht es anders aus. Meine Frau, keine lebnsbedrohliche Krankheit, hätte 4!Monate auf einen OP Termin bei einem Wunscharzt warten müssen und mind 6500.- Euro zuzahlen müssen, damit der Arzt überhaupt operiert, ansonsten schneidet dich irgendwer auf. Klar kann man dabei Glück haben und der Arzt ist vielleicht gut, aber in der Praxis sieht es leider, wenn man wirklich krank ist anders aus. Mit Sonderklasse ging es in einem Monat, Wahlarzt und Einzelzimmer.

  • Hm ... Ja ... Ihr sprecht nur von Kosten. Das ist die eine Seite der Medaille. Wie immer gibt es die Kehrseite.


    Viele Leistungen bleiben Mitgliedern der gesetzlichen Krankenversicherung zunächst vorenthalten; auch sind einige Medikamente nicht erhältlich auf Rezept. Wenn man es weiß und jedes Mal beim Arzt / im Krankenhaus ansprechen würde, dann könnte man natürlich alles bekommen auf eigene Rechnung. Ich selbst nehme ein spezielles Triptan gegen Migräne. Das gäbe es inzwischen nicht mehr von der gesetzlichen Krankenversicherung. 15,- € pro Pille sind es beinah. Ich habe hier mehrere probiert und die haben geholfen.


    Ich bin jetzt in der Privaten Krankenversicherung seit dem ich etwa 25 bin. Mein Beiträge sind bei der LKH auch gestiegen und liegen zur Zeit bei 554,24 € inkl. Kind. Enthalten ist kein Luxus, aber Krankenhaus so angenehm wie möglich und maximaler Zahnersatz. Selbstbehalt ist, äh ich glaube 20% bis 1080,-. auf ambulante Behandlungen.


    Ich habe noch nie Stress mit Terminen oder Medikamenten gehabt. Bei einigen Ärzten nehme ich direkt die, die nur privat akzeptieren. Ja, das ist beginnende Zweiklassenmedizin, aber was soll´s. Ich habe keinen Bock auf Warten oder auf Diskussionen, warum dies und das nicht verschreibbar ist.


    Insofern: Geld ist das eine Thema. Die Diskussion ist damit aber nicht beendet.