Bericht Drive & Fun (Boxberg)

  • Hallo alle zusammen,


    da ich in der Vergangenheit in unregelmässigen Abständen schon von diversen Driftevents berichtet habe, wollte ich dies auch jetzt wieder tun. Der Veranstalter war dieses Mal die Firma "Drive & Fun" und stattgefunden hat die Driftveranstaltung vor 2 Wochen auf dem Bosch-Testgelände in Boxberg. Wie immer war ich mit meinem Bekannten und seinem BMW 335ix unterwegs.


    Die Anmeldung war problemlos, lief alles übers Internet und der Preis war auch moderat (360,-- €). Die Veranstaltung die wir gebucht hatten hiess: Drift Intensiv Training. Nach der Ankunft trat der Veranstalter recht professionell auf: es gab ein Frühstück, die Gruppenzuordnung war klar ersichtlich und die Mitarbeiter waren sehr nett. Unsere Gruppe bestand aus ca. 10 Fahrzeugen, darunter einige BMWs, zahlreiche Porsche und eine Corvette mit modifizierte Auspuffanlage (was für ein Sound !!!). Mit einer leichten Verspätung, also ca. gegen 09:10 ging es mit einem Briefing los. Und hier gleich der erste grosse Kritik-Punkt: ausser Sicherheitshinweisen und generellen Hinweisen zu den Abläufen gab es keine weitere theoretische Einweisung. Da unsere Gruppe zu 75 % aus Drift-Anfängern bestand, zeigte sich dieses Manko den ganzen Tag über. Dann durften wir raus aufs Gelände und die erste Sektion war eine bewässerte Kopfsteinpflaster-Strecke mit Pylonengasse (Geschwindigkeit ca. 30-40 km/h). OK, für Drift-Erfahrene ist dies eine nette Aufwärmeinheit, für Anfänger eine Nummer zu schwierig. Dazu kam, dass unser Instruktor, zwar ein echt netter Kerl, nicht wirklich in der Lage war auch nur ansatzweise die Grundkenntnisse des Driftens zu vermitteln. Die nächste Einheit war erneut bewässertes Kopfsteinpflaster (angeblich eine andere Gesteinsart), erneut mit einer Pylonengasse nur kürzer als vorher und enger gesteckt (Geschwindigkeit ca. 30 km/h). Gääähn. Anschliessend gab es eine Pause, hierzu aber mussten wir alle zurück ins Zentrum - sinnvoller wäre es gewesen Getränke und Snacks auf die Strecke zu bringen, dann hätten wir nicht so viel Zeit verloren. Danach ging es wieder zurück zur ersten Kopfsteinpflasterstrecke, nur dieses mal sollten wir am Asphalt parallel zur Driftstrecke beschleunigen, dann in Richtung Kopfsteinpflasterstrecke einlenken und dann im Gegenpendler den entstehenden Drift langmachen. Die Erklärung unseres Instruktors hierzu war grottenschlecht, Fragen wurden völlig unprofessionell beantwortet (z.B. die Frage nach der Einfahrgeschwindigkeit beantwortete er mit ca. 40 km/h - tatsächlich aber war 70-80 km/h die tatsächlich sinnvolle Geschwindigkeit). Danach ging es auf eine riesige asphaltierte und bewässerte Fläche. Dort waren zwei Halbkreise (einer recht einer links) abgesteckt. Wir fuhren zuerst den Halbkreis rechts. Bedingt durch den recht starken Grip des Asphalts war es nur möglich den EVO in den Drift zu bekommen, wenn man ihn vorher richtig heftig gegengependelt hat. Anschliessend gab es Mittagessen. Angeboten war ein Buffett und dieses war OK. Allerdings war die Dauer der Pause zu lang (eine Stunde), denn nach einer halben Stunde wären alle Teilnehmer gerne wieder losgefahren. Zudem war unser Instruktor beim Mittagessen nicht anwesend, was durchaus nicht schlecht gewesen wäre, da gerade beim Essen ein reger Austausch zur Fahrtechnik und Tricks beim Driften stattfand. Also ging es dann wieder raus auf die Strecke und dieses Mal durften wir den linken Halbkreis fahren/driften. Als allerletztes stand dann die "Driftchallenge" an, diese bestand darin, den linken Halbkreis zu ca. 75 % zu driften und dann stand eine Pylone, um die man - eingeleitet durch den Gegenpendler aus dem Halbkreis - im 1. Gang und um 360º herumdriften musste. Im Prinzip eine kleine "Ken Block"-Übung und die machte auch wirklich Spass. Jeder Teilnehmer musste die Übung 5 mal durchfahren und es gab bei jeder Durchfahrt maximal 10 Punkte. Mit Ausnahme von einer Durchfahrt ist mir die Übung jedes Mal gelungen und somit habe ich diese Challenge auch gewonnen. Der Preis war eine Flasche Schampus und einen Hándedruck des Instrukturs. Danach war der Driftkurs vorbei und es gab ein Abschlussbriefing mit Übergabe der Urkunden und des Preises. In der Anmeldung stand, dass das Training von 09:00 bis 15:00 dauert. Allerdings sind wir schon um 14:40 von der letzten Sektion weggefahren.


    Resumee:
    Aus meiner Sicht tritt die Firma Drive & Fun sehr professionell auf. Allerdings ist die technische Ausführung des Driftevents bislang das schlechteste was ich je erlebt habe. Die Pausen dauern viel zu lang und die versprochenen Zeiten werden nicht gehalten. Sowohl die Gesamtfahrzeit, wie auch die Abwechslung durch verschiedene Sektionen bleibt weit hinter anderen in Deutschland angebotenen Events zurück. Die Leistung des Instruktors war bei meinem Event indiskutabel - möglicherweise hat Drive & Fun auch noch bessere zu bieten - das aber kann ich nicht bewerten. Für Anfänger kann ich dieses Training also überhaupt nicht empfehlen. Für Drifter mit Erfahrung möchte ich die Empfehlung nur aussprechen, wenn sie am Boxberg mit einem Heckantrieb antreten, denn für die Allradfraktion bietet das Testgelände nicht wirklich genügend Abwechslung. Die Strecke am Boxberg ist für uns, also die Allradfraktion, deswegen so kritisch, da der Asphalt trotz Bewässerung extrem griffig ist und dadurch der Spass leidet. Das kann man insbesondere dann richtig beurteilen, wenn man mal auf echten Gleitflächen, wie am Sachsenring oder in Gross-Dölln unterwegs war.


    Grüsse,


    Ludwig.

  • Ich nahm über ein hier im Forum angebotenes Event der selben Veranstalter teil. Die beschriebenen Übungen führten wir auch durch, jedoch kann ich mich weder über die Instruktoren, den Verlauf oder mangelndes Tempo beklagen (..da geht noch was! Gib Gas! :D )
    Auch ich nahm das erste Mal teil, war aber weder über- noch unterfordert.


    Ich hatte Spaß und Nutzen :thumbsup: