Die Werkstätten haben doch alle das selbe Problem!
Als aller erstes ein technisch hochkomplexes Feld aus Mechanik, Elektronik, Digitaltechnik, Abfallwirtschaft, Teilebeschaffung, etc. das so nur selten in anderen Mainstream Berufsparten zusammen kommt und das noch dazu die letzten 25 Jahre noch einmal deutlich komplexer wurde.
Ich rede von einem Kühlmittelkreislauf, der früher ein Thermostat hatte und heute von im besten Fall 3 el. Wasserpumpen, 6 Thermostaten und nochmal soviel Sensorik betrieben wird und bis zur aktuellen Hybridtechnik gipfelt, wo ich neben einem normalen modernen Verbrenner, noch ein Hochvoltsystem mit Elektromotor drin habe. Das dazu noch garniert mit dem ungeschriebenen Gesetzt, das ein Auto nach 10 Jahren weggeschmissen werden sollte (Stichwort geplante Obsoleszenz), damit man sich ein neues kauft und der ewige Preisdruck in der Materialwirtschaft, damit noch ein paar € mehr an Rendite den Herstellern übrig bleiben...
Und mit dem als Basis ein Spannungsfeld im Arbeitsalltag wo Kunden oft maximale Qualität und minimale Standzeit mit einem Stundensatz von 60€/Std. (etwas übertrieben) voraussetzen und das Gegenüber steht mit einer Werkstätte, die profitabel Arbeiten möchte und die Mitarbeiter gut einplanen muss, damit Sie ausgelastet sind gegenüber. Alleine daraus ergeben sich unglaublich viele Konflikte und daraus entstehen dann auch viele Probleme mit Qualität, woraus wiederum Folgeschäden entstehen. Und für langes recherchieren und grübeln, testen und messen oder mal ein paar Tage warten auf 2 OEM Schrauben, zahlt fast kein Kunde gutes Geld (das macht sich aber nicht von alleine). Und natürlich kommt dann in vielen Fällen noch etwas Gier, kein Gewissen dazu und ganz schnell findet man den Grund warum die Branche so einen schlechten Ruf hat
Und von wegen es gibt nur mehr wenige Gute... Das glaube ich auch, daran sind aber eben nicht alleine die ausführenden Personen schuld, sondern eben die Summe der Gegebenheiten inkl. ein Bildungssystem in der Branche, dass mit dem technischen Fortschritt einfach nicht mehr mithalten kann. Das Meiste wird in der Praxis über Erfahrung gemacht, nur wenn die Erfahrung ansteht und man Systeme wirklich verstehen muss, dann bleiben wenige über die das Know-How und den Qualitätsanspruch mitbringen sich in die Thematik hinein zu knien.
Aber in einem Gespräch mit der Berufsgruppe ist immer alles ganz klar und einfach bis zu dem Zeitpunkt wo das Fahrzeug dann vor Ort steht und keiner mehr weiter weiß
Da würde dann ein ehrliches "wir blicken nicht mehr durch..." oder "ich habe keine Idee mehr..." besser als bis ins unendliche Teile auszutauschen ohne Aussicht auf Erfolg.
So ist zumindest meine Sicht dazu