Wie einige Wissen, ist eines meiner anderen Hobby das sammeln alter (oder manchmal auch neuer) Armbanduhren.
Die geografische Nähe zu den Werken von Omega, Rado etc. verführt dann regelrecht dazu die neuen alten Errungenschaften jeweils einer totalen Werksrevision zu unterziehen.
Das kostet dann zwar oft den Gegenwert eines formidablen Winterautos, aber das Ergebnis ist beachtlich.
Ausgangsprodukt war in diesem Falle eine Omega Speedmaster aus den 70ern. Speziell an dieser Uhr, ist das von Omega adaptierte und rotvergoldete Lemania 5100 Werk, welches "dank" insgesamt 7 Anzeigeebenen der Uhr zu einer beachtlichen Bauhöhe verhilft.
Speziell gegenüber anderen Chronographenwerken seiner Zeit, war die zentrale Stopminute, wie auch die 24H Anzeige.
Ich habe Die Uhr vor einigen Jahren in stark gebrauchtem Zustand gekauft und sie gelegentlich auch im Alltag getragen.
Nun fand ich aber, dass es Zeit war diesen "Schandfleck" in der Vitrine auf Vordermann zu bringen... dunkle Stellen nahe der Zeigerachsen zeugten im übrigen von Feuchtigkeit im Inneren der Uhr, es bestand Handlungsbedarf.
Hier die "Before" Pics.
Also habe ich den Wecker eingepackt und fuhr ins Stammwerk in Biel, wo mich die freundliche Dame von der Security wie gewohnt neben dem Eingangstor parken lies.
Danach bahnt man sich seinen Weg durch die Innenhöfe des Werks... niemals wirklich unbehelligt, verspiegelte Halbkugeln mit Kameras sind stets präsent.
An einem Nebengebäude ist dann ein grosser Messing-Globus montiert "Customer Service".
Anschliessend klingelt man sich durch 2-3 Türen mit Kameras und Gegensprechanlage um in einem Gang zu landen wo Herren in langn weissen Kitteln, Wägelchen und Kisten mit vermutlich astronomisch teurem Inhalt umherschieben.
Quer über den Gang erreicht man dann ein kleines Büro mit vielen Vitrinen, Kaffeeautomat, Designersofa, Fachbüchern und einem freundlichen Mitarbeiter der die Uhr entgegennimmt und allfällige Sonderwünsche aufnimmt.
"Ja, ich möchte das totale Paket und ein neues Band obendrauf."
Eine Woche später erhielt ich den detaillierten Kostenvoranschlag mit Sonderwünschen zum ankreuzen und einem Foto meiner Uhr auf Pergamentpapier... ein frankiertes Antwortcouvert lag auch bei. Natürlich.
Nun, über 3 Monate später erhielt ich eine Hochglanzpostkarte, dass ich meine Uhr wieder abholen kann. Bilder sprechen mehr als tausend Worte.
Alle Zeiger, Datumsscheiben und Zifferblatt, das Glas, Krone, Dichtungen... alles neu.
Das Gehäuse wurde 1A nachgeschliffen und poliert.
Alles inklusive neuer "Box", Mikrofasertuch und 2 Jahres Garantiekarte.
Einen Sack voller Altteile gab es als Souvenir dazu.