Abgasgegendruck P3 vor dem Lader/Turbineneintritt

  • Seit zig Jahren beschäftigt mich schon die Frage nach dem "richtigen" Abgasgegendruck vor dem Turbineneintritt. Auf einem integrale-Treffen hat mir mal einer erzählt, wie stolz er sei, durch den Einbau eines Laders mit einem sehr großen Turbinenabschnitt den Abgasgegendruck P3 von ca. 2.5 bar auf unter 1 bar gesenkt zu haben. Darin sah ich keinerlei Vorteil. Seitdem beschäftigt mich das Thema.


    Aus der Theorie kenne ich den Lehrsatz zum Druckgefälle Turbolader : vor dem Verdichter, nach dem Verdichter und vor der Turbine und nach der Turbine. Vor dem Verdichter möglichst wenig Unterdruck, nach dem Verdichter möglichst viel Ladedruck; vor der Turbine möglichst viel Abgasdruck (P3), nach der Turbine möglichst wenig Gegendruck.


    Im Internet fand ich zur Höhe des P3 beim Turbolader nur eine einzige Aussage : "Im Nennleistungspunkt muß der Abgasgegendruck auf 3,0 bar bis 3,5 bar Absolutdruck begrenzt werden" ........ also 2 bis 2.5 bar Normaldruck


    Kann hier jemand mehr dazu sagen ??



    Ein Darsteller, genannt "Koffer" (im Original Suitcase), sagt in der Krimiserie "Jesse Stone" = "Das Wissen ist überall in der Welt, man muß sich nur dafür öffnen." Dies sehe ich auch so !!

    3 Mal editiert, zuletzt von grizzly ()

  • Optimal ist es wenn Ladedruck und Abgasgegendruck 1-1 sind.

    Ab Faktor 1.5 ist der Grenzbereich,( zb 1bar Ladedruck=1.5bar Abgasgegendruck/ 3bar Ladedruck 4.5bar Abgasgegendruck)

    ab da fällt dann auch die Leistung ab bzw ist der Turbolader an seiner Stopfgrenze, mehr Ladedruck bringt dann keine Mehrleistung mehr.

    Druck nach dem Abgasrad oder Unterdruck vor dem Verdichter muss der Lader kompensieren und man verliert Leistung.

    Zb. Max Ladedruck liegt bei 2bar.

    Druck im Krümmer liegt bei 3bar.

    0.2bar Gegendruck hinter der Abgasturbine und 0.1bar Unterdruck im Ansaug.

    Lader ist theoretisch an der Stopfgrenze und es geht keine Leistung mehr.

    Baut man den Ansaug größer das der Unterdruck zb auf 0 ist steigt automatisch der Ladedruck von 2 auf 2. 1bar bei gleichem Abgasgegendruck.

    Selbe Phänomen ist ja auch bei Atmosphärendruck der variieren kann je nachdem auf welchen Höhenmetern man sich befindet oder was für ein Wetter grade ist.

    Umso höher die Leistung vom Motor ist umso mehr macht sich dann so ein kleiner Schritt bemerkbar.

    Bei einem 300ps Auto können es 15ps unterschied sein,bei einem 800ps Auto sind es schnell 40-50ps Differenz.

    Selbe druckrechnung wirkt sich auch aufs Abgassystem.

    Sinkt der Gegendruck nach Turbine ist gleich mehr Effektiver druck im Ladeluftsystem zur Verfügung.

    Sprich wie oben im Beispiel verbessert man den Ansaug und das Abgassystem,gewinnt man 0.3bar.

    Das wären dann 2.3bar bei gleichem Abgasgegendruck wie mit 2bar

  • hab paar Rechtschreibfehler korrigiert...

    Zur Ergänzung:

    Druckdifferenz Kühler Eingang/Ausgang spielen auch eine Rolle.

    Wenn der Kühler vom Durchsatz nicht den Druck 1-1 weitergeben kann haben wir hier eine Druckverschiebung zwischen gemessenen Ladedruck und Abgasgegendruck da der Ladedruck über Zusatzanzeige oder Mapsensor meist nur in der Ansaugbrücke gemessen wird

  • Bezüglich des Abgasgegendrucks wäre ein Krümmer interessant, der in seinem Volumen variabel ist. Also z.B. bei einem 4 Zylinder einen 5. Kanal vor der Turbine mit 2 Wastegates, die bei hohem Druck öffnen und somit den Druck bei Bedarf senken.

  • Druckdifferenz Kühler Eingang/Ausgang spielen auch eine Rolle.

    Wenn der Kühler vom Durchsatz nicht den Druck 1-1 weitergeben kann haben wir hier eine Druckverschiebung zwischen gemessenen Ladedruck und Abgasgegendruck da der Ladedruck über Zusatzanzeige oder Mapsensor meist nur in der Ansaugbrücke gemessen wird

    Zu Deinen 2 verschiedenen, in Deinem Thread gezeigten LLKs, der mit dem Garrett-Core modifizierten OEM und dem anderen, hast Du da Daten über die Druckdifferenz Eingang/Ausgang ??

    Ein Darsteller, genannt "Koffer" (im Original Suitcase), sagt in der Krimiserie "Jesse Stone" = "Das Wissen ist überall in der Welt, man muß sich nur dafür öffnen." Dies sehe ich auch so !!

  • hab paar Rechtschreibfehler korrigiert...

    Zur Ergänzung:

    Druckdifferenz Kühler Eingang/Ausgang spielen auch eine Rolle.

    Wenn der Kühler vom Durchsatz nicht den Druck 1-1 weitergeben kann haben wir hier eine Druckverschiebung zwischen gemessenen Ladedruck und Abgasgegendruck da der Ladedruck über Zusatzanzeige oder Mapsensor meist nur in der Ansaugbrücke gemessen wird

    z.B. Alisports LLK mit 600ps Freigabe.


    Druck mit 25g auf Anzeige 1.8 bar.

    Druck vor Ladeluftkühler 3+ bar.


    Stopft kaum das Ding.....

  • Nachdem das Auto dann wieder bei mir war hab ich das Abgasgehäuse ersetzt


    29833-20210925-020343-jpg

    .

    Unterschied ist tatsächlich nur das externe Wastegate vs Druckdose auf dem selben Abgasgehäuse

    Wusstest Du, daß der Rückbau auf internes WG diesen Effekt haben wird? Oder ist das allgemein bekannt...nur mir halt nicht :)

    Das der Effekt verursacht werden kann, war mir bekannt.

    Tritt quasi nur dann auf, wenn man den Lader schon ausgereizt hat, da man dann an der Stopfgrenze arbeitet.

    Hätte ich z.B. vorher den Lader gar nicht so weit ausgereizt, von der max Leistung her, wäre das auch nicht so bemerkbar geworden

    Hat der erwähnte Effekt auch was mit dem Unterschied des Abgasgegendrucks zu tun ??

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  • Ich habe nochmal über den von Dir, Matthias.B , erwähnten Effekt bezgl. internes vs, externes Wastegate nachgedacht : könnte das was mit mit dem Abgas"strahl" aus den offenen Wastegatekanälen aus dem Gehäuse in Richtung Knie zu tun haben ?? Das der Abgasstrom aus den offenen Wastegatekanälen sone Art Unterdruck hinter dem Turbinenrad-Ausgangskanal erzeugt ??

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  • Wichtig ist das im allgemeinen ein positives spülverhältnis stattfindet druck vorm ladeluftkühler und druck hinterm ladeluftkühler genau wie ladedruck und exmap druck im krümmer vor der turbine


    In meinem audi habe ich zb volles datalog verbaut und viele Erfahrungen sammeln können