Restauration Bremssättel

  • Die meisten Evofahrer kennen das Problem: Kriegt die originale Bremse einmal richtig Temperatur, ist der rote Lack zumindest optisch dahin. Meistens verfärbt sich der Lack in Richtung braun oder schwarz.


    Da bei mir noch eine komplette Bremsanlage an Lager liegt, habe ich mir gedacht, dass ich ein kleines Hobby-Projektchen starten könnte und die Sättel dabei aufbereite.

    Die Sättel sind technisch einwandfrei, die Optik ist aber nicht mehr so ansprechend. Das Material ist auch schon länger im Marktplatz und keiner will es, weil es nicht schön ist.


    Mein Ziel ist es, die Oberfläche so zu behandeln, dass das Aluminium ausreichend geschützt ist und nicht korrodiert. Es ist nicht die Idee hier ein Hochglanz, Show and Shine Effekt zu erzeugen. Lack kommt nicht in Frage, weil es den Temperaturen bekanntlich nicht standhält. Aus diesem Grund sind Bremssättel für Rennsport auch nie lackiert. Ich verstehe das Ganze als Experiment. Wenn es nicht gut rauskommt, auch egal. Die Sättel haben im momentanen Zustand sowieso nur noch Schrottwert.


    Man darf gespannt sein, wie das Ganze rauskommt...

  • Hallo Sauron, es gibt auch meiner Sicht zwei Möglichkeiten:

    1. Eloxieren, hat aber zwei Probleme:

    - Die Eloxatschicht trägt auf und damit könnten die Zylinderbohrungen zu eng werden

    - Gußlegierungen lassen sich oft nur sehr schelcht eloxieren


    2. Verzinken+ Passivieren

    Das geht einfach:

    (Video ist von mir)


    Gruß Steffen

  • Lack kommt nicht in Frage, weil es den Temperaturen bekanntlich nicht standhält.


    :schock:Wie heiß wird denn Deine Bremsanlage bzw. der Sattel? Gut - ich fahre keinen Renneinsatz. Habe meine Sättel mit der roten "hitzebeständigen" Farbe von Foliatec.com bemalt nachdem sie durch die Jahre von rot auf rosa sich gewandelt hatten. Interessant ist ja an der Beschreibung, dass keine Temperatur Angabe für "hitzebeständig" aufgeführt ist....:ugly: - aber hält bisher!

  • Wow, echt übel, voll verkokelt. 8|


    Meine Bremsen werden nie SO heiß, weil ich immer nur kurze Etappen schnell fahre und mich interessieren auch so optische Themen nicht so, aber man könnte das doch in Farbe eloxieren, oder? Ist wohl schweineteuer denke ich mal.

  • Lack kommt nicht in Frage, weil es den Temperaturen bekanntlich nicht standhält.


    :schock:Wie heiß wird denn Deine Bremsanlage bzw. der Sattel? Gut - ich fahre keinen Renneinsatz. Habe meine Sättel mit der roten "hitzebeständigen" Farbe von Foliatec.com bemalt nachdem sie durch die Jahre von rot auf rosa sich gewandelt hatten. Interessant ist ja an der Beschreibung, dass keine Temperatur Angabe für "hitzebeständig" aufgeführt ist....:ugly: - aber hält bisher!

    Ich meine damit z.B. mal zügig den Pass runterfahren, ein paar runden Rennstrecke oder Nordschleife. Was man mit so einem Auto halt so macht.



    Verzinken von Aluminium kenne ich ehrlich gesagt nicht. Stahlteile habe ich natürlich auch schon gemacht. Ich habe einen Betrieb hier in der Nähe, der macht das für ein Butterbrot. Trotzdem cooles Video, sehr gut gemacht.

    Dekoratives Anodisieren ist, wie du sagst, nicht geeignet für Gusslegierungen.

  • Wenn Farbe drauf kommen soll, dann lieder Lack als Pulver. Das Pulver ist dicker und reißt. Da spreche ich aus eigener Erfahrung.

    Bei den oberen Bildern würde ich mal über eine Bremsenkühlung nachdenken ;-)


    Bei meinem "Trackevo" habe ich über den Winter die HA-Bremse komplett überholt und lackiert. Diese war auch davor gepulvert....

    Komplett zerlegt, ab ins Entlackungsbad, Glaspergestrahlt, Ultraschallgereinigt, zusammengeschraubt, abgeklebt und lackiert.

    Was ich empfehlen kann ist der 2K Sprühlack aus der Dose von Foliatec. Funktioniert super.


    Anbei ein Foto.

  • Wie machen das eigentlich die ganzen Supersportwagen hersteller? Wenn wir schon nem 300+ PS evo keinen Lack auf der Bremse zutrauen 😅 hab seit 6 Jahren foliatec Lack drauf, 2 Schichten, da ist nix verfärbt und nix gerissen ( ich fahre allerdings kein track, aber dafür regelmäßig im thüringer Wald rum).

  • Wie machen das eigentlich die ganzen Supersportwagen hersteller? Wenn wir schon nem 300+ PS evo keinen Lack auf der Bremse zutrauen 😅 hab seit 6 Jahren foliatec Lack drauf, 2 Schichten, da ist nix verfärbt und nix gerissen ( ich fahre allerdings kein track, aber dafür regelmäßig im thüringer Wald rum).

    Im thüringer Wald vernichtet man 2000 Höhenmeter runter vermutlich eher selten... ;)

  • Hab meine auch gestrahlt, neu überholt, grundiert und mit der spraydose lackiert..schaut aus wie neu und ich werde berichten wie es hält.
    Fahre auch sehr viel Bergstraßen.


    Sollte es nicht halten, wird‘s mal mit pulvern probiert.

  • Ich denke das kommt in etwa auf das Gleiche raus, wie lackieren. Ist letztendlich eine Kunststoff Beschichtung und die wird auch nur beschränkt hitzebeständig sein.

    denken heisst nicht wissen^^


    hab mal kurz gegoogelt: keine Ahnung ob das bis 500° reicht?^^


    Spezielle hitzebeständige Pulverlacke (Silikonbasis), werden bei 220°C eingebrannt und sind bis 500°C und mehr beständig.

    Standard Polyesterpulver werden bei 160°C -190°C eingebrannt und haben eine Beständigkeit bis ca. 130°C.


    Link

  • Anstatt an Sypthomen rumzudoktern mal über folgendes nachdenken:

    • Bremstechnik überdenken (kurz dosiert und hart, Abkühlrunde einlegen)
    • Kühlung (wenig Invest, riesen Effekt)
    • Richtige Beläge für den Zweck
    • Wenn man unendlich ballern will, braucht's auch ne Fette Bremse (Stoptech, Alcon), die kommen haltbar aus der Box.

    Ist klar, daß der Lack schon in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Komplett schwarz macht mir aber Angst ehrlich gesagt. Hätte keine Lust wegen Bremsversagen den Berg runterzustürzen oder so ...

  • In meinem Fall muss auch gesagt werden, dass ich ohne Gnade auf dem Track geprügelt habe, sprich ich fuhr mehrere Runden am Stück und bremste immer kurz und hart (falls ich zu früh gebremst habe, musste ich halt nochmals nachbremsen), so lange bis ich keine Bremskraft mehr hatte. Ich hatte da auch keinen Bremskühlung verbaut. Als ich bemerkte, dass meine Pedale weich wurden, erst dann habe ich eine Abkühlrunde eingeleitet. Dies hat so lange funktioniert (von Materialverschleiss müssen wir nicht reden bzw. da war mir egal wie viele Bremsscheiben, Klötze ich ersetzen musste und auch die Bremssätteln revieren lassen musste), bis ich einmal im dümmsten Fall von 200 abbremsen musste und gerade dort keine Bremskraft hatte und beinahe ein anderes Auto abgeschossen habe. Da hats bei mir klick gemacht, dass ich das Thema Bremsen wirklich ernst nehmen und meine Bremstechnik überarbeiten muss.


    Jetzt habe ich Bremskühlung verbaut und werde zwischendurch Abkühlrunden fahren, nicht mehr dauerfeuer bis es nicht mehr geht. Ebenfalls achte ich diesmal auch auf Materialverschleiss. Dieser Vorgang gilt für OEM Brembos.


    Beim Ralliart hatte ich rundum Stoptech BBK mit Bremskühlschläuchen und mit diesem konnte ich dauerfeuer fahren und es bremste einfach den ganzen Tag durch und ich hatte nie ein weiches Pedalgefühl.


    Sobald ich für mein Evo auch aufrüsten kann, dann wäre für mich das Thema Bremsen abgehakt.