IIIIIhhhhhhhh Mobilität

  • Im Jahr 2020 haben wir knapp 21 Terrawattstunden mehr Strom ex- als importiert. Am 1.1.2018 hat sich Deutschland für 3 Stunden zum ersten mal komplett selbst mit Ökostrom versorgt, die Netzbetreiber mussten an diesem Tag gut 5 Millionen Euro an ausländische Netzbetreiber zahlen um den überflüssigen Strom abgenommen zu bekommen.

    Wo kommt dieses Märchen mit der Knappheit immer her?

    Natürlich brauchen E-Fuels/Wasserstoff (ich fasse das der Einfachheit halber mal zusammen) viel Strom, ich denke auch nicht das wir unseren Bedarf an E-Fuels komplett selbst decken können aber der Vorteil an E-Fuels ist nunmal dass der Strom dann zur Produktion genutzt werden kann wenn er im Überfluss vorhanden ist und E-Fuels in Verbrennungsmotoren auch nur eine Übergangslösung zu rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen (egal ob Akku oder Brennstoffzelle) sein sollten.

  • "Die importierte Strommenge ist im 1. Quartal 2021 im Vergleich zum 1. Quartal 2020 um 18,4 % auf 12,2 Milliarden Kilowattstunden gestiegen. Die Stromimporte aus der Tschechischen Republik stiegen mit +220 % am stärksten, dagegen gingen die Importe aus Frankreich mit -44,7 % deutlich zurück." :P

    "Die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien sank dagegen um 23,0 %." Alles aus : 2021 wieder mehr Strom aus nicht nachhaltiger Primärenergie


    20210611-stromeinspeisung-2021-q1.png?__blob=poster

    Ein Darsteller, genannt "Koffer" (im Original Suitcase), sagt in der Krimiserie "Jesse Stone" = "Das Wissen ist überall in der Welt, man muß sich nur dafür öffnen." Dies sehe ich auch so !!

  • Ab wann ist noch der Neuverkauf von Ölheizungen verboten und nur noch (elektrisch betriebene) Wärmepumpen erlaubt ?? 2026 ?? Dazu dann noch vermehrt E-Autos, dann is nix mehr mit Stromexport aus Deutschland raus

    Ein Darsteller, genannt "Koffer" (im Original Suitcase), sagt in der Krimiserie "Jesse Stone" = "Das Wissen ist überall in der Welt, man muß sich nur dafür öffnen." Dies sehe ich auch so !!

  • "Die importierte Strommenge ist im 1. Quartal 2021 im Vergleich zum 1. Quartal 2020 um 18,4 % auf 12,2 Milliarden Kilowattstunden gestiegen. Die Stromimporte aus der Tschechischen Republik stiegen mit +220 % am stärksten, dagegen gingen die Importe aus Frankreich mit -44,7 % deutlich zurück." :P

    "Die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien sank dagegen um 23,0 %." Alles aus : 2021 wieder mehr Strom aus nicht nachhaltiger Primärenergie


    20210611-stromeinspeisung-2021-q1.png?__blob=poster

    Lustig dass Du genau einen Absatz, der die Aussage der vorherigen stark relativiert, nicht zitiert hast. Ein Schelm wer böses dabei denkt. ^^

    So heißt es nämlich weiter:

    Zitat

    ...

    Die exportierte Strommenge sank um 4,3 % auf 20,1 Milliarden Kilowattstunden. Insgesamt wurde weiterhin mehr Strom aus Deutschland exportiert als nach Deutschland importiert

    Dass mehr Importiert und weniger Ökostrom produziert wurde liegt höchstwahrscheinlich nicht daran dass wir 2021 weniger Sonne oder Wind hatten. Vielmehr wurden die schwerfälligen Kohlekraftwerke stärker genutzt (sieht man ja auch in der Grafik) um die Grundlast abzudecken und es wurde eher Storm importiert als Windräder dazu geschaltet.

    Funfact: Aktuell dürfen Windräder per Gesetz nicht (überall?) genutzt werden um überschüssigen Strom in z.B. Wasserstoff zu speichern. D.h. wenn Stromüberschuss da ist müssen flexible Stromerzeuger (wie z.b. Gas und Windkraft) heruntergefahren/abgeschaltet werden anstatt den überschüssigen Strom in Energieträgern wie Wasserstoff zu speichern.


    Symptome eines selbst gemachten Problems wofür es eine Sinnvolle und leicht umzusetzende Lösung gäbe.

  • Zitat aus dito = "Die in Kohlekraftwerken erzeugte und eingespeiste Strommenge stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 26,8 % auf fast 40 Milliarden Kilowattstunden. Mit einem Anteil von 28,9 % an der insgesamt eingespeisten Strommenge war die Kohle der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung im 1. Quartal 2021."

    Wenn von unseren eigenen Kohlekraftwerken erstmal welche nach und nach abgeschaltet werden, kommt dann noch mehr Import-Kohlestrom aus Polen und Tschechien ??

    Ein Darsteller, genannt "Koffer" (im Original Suitcase), sagt in der Krimiserie "Jesse Stone" = "Das Wissen ist überall in der Welt, man muß sich nur dafür öffnen." Dies sehe ich auch so !!

  • Ab wann ist noch der Neuverkauf von Ölheizungen verboten und nur noch (elektrisch betriebene) Wärmepumpen erlaubt ?? 2026 ?? Dazu dann noch vermehrt E-Autos, dann is nix mehr mit Stromexport aus Deutschland raus

    Da gebe ich Dir wiederum recht. Wir können nicht über einen zu kurzen Zeitraum Kernkraft, Kohle, Öl und private Öl, Kohle und Holzheizungen einmotten, alles auf Strom umrüsten und erwarten dass der Strom weiter normal aus der Steckdose kommt.
    Aber wir können uns schneller in diese Richtung bewegen. Wenn z.b. jedes EFH Photovoltaik nutzt und damit einen großen Teil des eigenen Energiebedarfs selbst abdecken kann, mehr Windkraft aufgestellt und gleichzeitig in die Speicherung von Energie investiert wird, ist das schaffbar.

    Zwar steigt unser Energiebedarf stark an, das tut jedoch auf die Effizenz der Energieerzeugung. Windräder und Solarpanels von vor 20 Jahren sind den heutigen z.B. weit unterlegen.


    Zitat aus dito = "Die in Kohlekraftwerken erzeugte und eingespeiste Strommenge stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 26,8 % auf fast 40 Milliarden Kilowattstunden. Mit einem Anteil von 28,9 % an der insgesamt eingespeisten Strommenge war die Kohle der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung im 1. Quartal 2021."

    Wenn von unseren eigenen Kohlekraftwerken erstmal welche nach und nach abgeschaltet werden, kommt dann noch mehr Import-Kohlestrom aus Polen und Tschechien ??

    Nein, wenn die Kohlekraftwerke abgeschaltet werden können ungenutzte Kapazitäten bei z.B. Gas endlich mal genutzt werden und vorhandene Windräder werden nichtmehr so oft abgeschaltet.

    Du darfst nicht vom Status Quo ausgehen, natürlich geht uns der Strom aus wenn wir von heute auf Morgen alles abschalten, aktuell haben wir jedoch soviel Überfluss dass ein großer Teil unserer erneuerbaren Energieerzeugung nicht genutzt rum steht und wenn wir Wind sowie Solarkraft jetzt ausbauen können wir in wenigen Jahren bequem auf Kohlekraftwerke verzichten.

    Das eine geht nicht ohne das andere und vorallem wird dann endlich mal der Strom billiger.

    Kohlestrom ist nicht nur der dreckigste sondern der für uns Verbraucher auch teuerste Strom den wir haben. Solar und Wind tatsächlich der günstigste!

  • Wie gesagt, die Schwankungen könnte man ideal mit der Herstellung von z.B. Wasserstoff abfedern.

    Ich glaube es war das Frauenhofer Institut das eine Studie angestellt hatte welche zeigte dass man z.B. anstelle eines Kohlekraftwerks die vorhandene Infrastruktur (Stromtrassen etc.) nutzen könnte und ein Speicherkraftwerk aufsellen könnte.

    Dieses würde bei Stromspitzen Wasserstoff herstellen und bei Engpässen damit wieder Strom produzieren.

    Ich muss zwar zugeben dass ich dieses Paper nur stark zusammengefasst und nie im "original" gesehn habe, das klang im ersten Moment jedoch durchaus plausibel. Unser Stromnetz ist schon recht intelligent, es ist nur mit Kern- und Kohlekraft relativ unflexibel da man dort den Brennstoff nicht von jetzt auf gleich einfach abdrehen kann, das kann bis zu mehrere Tage dauern bis da mal was passiert.

  • Nein, es ist noch lange nicht intelligent genug. Und nein, das ein oder andere Gaswerk oder Pumpspeicherkraftwerk oder von mir aus H2 Produktion reichen als Puffer und Regler nicht aus. Stand Gegenwart. Unser Stromnetz steht zu den allergrößten Teilen immer noch fest im 19.Jahrhundert.


    Die Schwankungen treten so schnell auf, dass selbst schnell hochfahrenden Gaskraftwerke immer erst reaktiv wirken bzw. reagieren können. Daher brauch es eine übergeordnete, digitalisierte Stromflussausgleichssteuerung. Und davon sind wir noch weit entfernt.

  • Wie gesagt, die Schwankungen könnte man ideal mit der Herstellung von z.B. Wasserstoff abfedern.

    Ich glaube es war das Frauenhofer Institut das eine Studie angestellt hatte welche zeigte dass man z.B. anstelle eines Kohlekraftwerks die vorhandene Infrastruktur (Stromtrassen etc.) nutzen könnte und ein Speicherkraftwerk aufsellen könnte.

    Dieses würde bei Stromspitzen Wasserstoff herstellen und bei Engpässen damit wieder Strom produzieren.

    Besser, m.M.n., wären Pumpspeicherkraftwerke. Reaktionszeit lt. Wiki 1.63 Minuten. "

    In Deutschland waren 2016 insgesamt dreißig Pumpspeicherkraftwerke mit einer installierten Gesamtnennleistung von etwa 6550 Megawatt (MW) in Betrieb. Die Nennleistungen der Kraftwerke reichten von einigen Megawatt bis zu 1060 MW in Goldisthal. Dem weiteren Ausbau der Pumpspeicherkapazitäten liegt nach Angaben der Deutschen Energie-A... (punktpunktpunkt weil Wort automatisch zensiert) der aktuelle Szenariorahmen zum Netzentwicklungsplan Strom von 2015 zu Grunde. Er geht bis zum Jahr 2025 in allen Szenarien von einem Zubau auf eine Kapazität von 8600 MW bis 12 700 MW aus."

    Ein Darsteller, genannt "Koffer" (im Original Suitcase), sagt in der Krimiserie "Jesse Stone" = "Das Wissen ist überall in der Welt, man muß sich nur dafür öffnen." Dies sehe ich auch so !!

  • Nein, es ist noch lange nicht intelligent genug. Und nein, das ein oder andere Gaswerk oder Pumpspeicherkraftwerk oder von mir aus H2 Produktion reichen als Puffer und Regler nicht aus. Stand Gegenwart. Unser Stromnetz steht zu den allergrößten Teilen immer noch fest im 19.Jahrhundert.


    Die Schwankungen treten so schnell auf, dass selbst schnell hochfahrenden Gaskraftwerke immer erst reaktiv wirken bzw. reagieren können. Daher brauch es eine übergeordnete, digitalisierte Stromflussausgleichssteuerung. Und davon sind wir noch weit entfernt.

    Man kann nicht alles mit "intelligenz" lösen.

    Gas- und Pumpspeicherkraftwerke sind aber doch im Moment unser Puffer für die Spitzenlast, bin da jetzt nicht so im Thema aber imho funktioniert das ganz gut. Die Grundlast muss eben weg von Kohle zu umweltfreundlicheren oder gar CO2-Neutralen Lösungen. Das schöne ist ja, wir haben bereits kapazitäten die wir ohne weiteres nutzen könnten, würde der Staat kein Geld auf die Kohlekraftwerke schmeissen wären wir da auch schon nen riesen Schritt weiter.

    Mehr Pumpspeicherkraftwerke dürften schwer zu realisieren sein, der Eingriff in die Umwelt ist einfach zu groß. Bei der Studie wird eben eine Idee aufgezeigt die in Kombination mit anderen Maßnahmen tatsächlich erfolgreich sein könnte.

    Bin da bei weitem nicht genug im Thema um alle Zusammenhänge zu kennen und bewerten zu können, ich bin mir jedoch sehr sicher dass wir nicht auf den Kohlestrom angewiesen sind und innerhalb weniger Jahre bequem umsteigen könnten.


    Überlegt euch einfach mal wieviele Kernkraftwerke innerhalb kurzer Zeit nach Fukushima vom Netz gegangen sind, riesige Stromausfälle und teurer Importstrom wurde prognostiziert. Was soll ich sagen, wir exportieren noch immer überflüssigen Strom.

    Ich rechne auch nicht damit dass ab 2023, wenn auch der letzte Meiler abgeschaltet wurde, wir auf einmal im dunkeln sitzen.

  • Doch, muss man in diesem Fall aber eher mit Intelligenz lösen.


    Was soll ich sagen, wir exportieren noch immer überflüssigen Strom.

    Nochmal es geht nicht um die Strommengen, sondern ums Strommanagement mal einfach gesagt, wie du ja auch sagtest.

    Lasse dich nicht zu sehr von solchen Zahlen wie Stromexport blenden.

    Wir zahlen jedesmal auch Millionen, wenn wir über unsere Nachbarländer Stromspitzen und Schwankungen abtransportieren müssen, um den Kollaps zu verhindern.

  • Wie wärs denn mit mehr dezentraler Stromerzeugung durch ganz, ganz viele sog. Nanoblockheizkraftwerke ... wenn man die dann noch durch Solarstrom selbsterzeugten Wasserstoff betreiben würde, wär das nicht endgeil ??

    Ein Darsteller, genannt "Koffer" (im Original Suitcase), sagt in der Krimiserie "Jesse Stone" = "Das Wissen ist überall in der Welt, man muß sich nur dafür öffnen." Dies sehe ich auch so !!

  • Ich rechne auch nicht damit dass ab 2023, wenn auch der letzte Meiler abgeschaltet wurde, wir auf einmal im dunkeln sitzen.

    2023 wahrscheinlich noch nicht: aber wie sieht es dann vllt. 2030 aus = lt. einer detaillierten Analyse im Auftrag des Wirtschaftsministeriums wird der Bruttostromverbrauch in 2030 auf 658 Terrawattstunden geschätzt. Das wären rund 11 Prozent mehr als im Jahr 2018 ... und rund 21 Prozent mehr als 2020

    Ein Darsteller, genannt "Koffer" (im Original Suitcase), sagt in der Krimiserie "Jesse Stone" = "Das Wissen ist überall in der Welt, man muß sich nur dafür öffnen." Dies sehe ich auch so !!

  • Doch, muss man in diesem Fall aber eher mit Intelligenz lösen.


    Nochmal es geht nicht um die Strommengen, sondern ums Strommanagement mal einfach gesagt, wie du ja auch sagtest.

    Lasse dich nicht zu sehr von solchen Zahlen wie Stromexport blenden.

    Wir zahlen jedesmal auch Millionen, wenn wir über unsere Nachbarländer Stromspitzen und Schwankungen abtransportieren müssen, um den Kollaps zu verhindern.

    Richtig!

    Nochmal, wenn wir zuviel Strom haben und diesen exportieren müssen liegt das nicht am Management sondern an der Trägheit der Kraftwerke.

    Nicht jeder Storm den Deutschland exportiert kostet die Betreiber Geld, in der Regel bekommen sie Geld dafür.

    Und wie schön wäre es wenn wir überflüssigen Strom nicht (ob kostenpflichtig oder nicht) exportieren würden sondern damit Wasserstoff oder sonstige E-Fuels herstellen würden? So könnte man Schwankungen einfach ausgleichen indem man diesen Produktionen die Leistung dynamisch nach dem Überfluss hoch oder runter fährt.

    2023 wahrscheinlich noch nicht: aber wie sieht es dann vllt. 2030 aus = lt. einer detaillierten Analyse im Auftrag des Wirtschaftsministeriums wird der Bruttostromverbrauch in 2030 auf 658 Terrawattstunden geschätzt. Das wären rund 11 Prozent mehr als im Jahr 2018 ... und rund 21 Prozent mehr als 2020

    Lt. der Grafik des statistischen Bundesamtes die Du gepostet hast ist die Kernenergie für 12% der Stromproduktion verantwortlich. Wenn man dann betrachtet dass die Erneuerbaren '21 10% weniger genutzt wurden als '20 ist rein rechnerisch der Status Quo vorerst nicht gefährdet.
    Zwischen den Jahren 2015 und 2021 wurde der Anteil der Windenergie von knapp über 30% auf knapp 45% gepusht. Trotz großer bürokratischer Hürden beim Ausbau. Das ist zwar theoretisch und durchaus ne Milchmädchenrechnung, aber ja, 2030 noch Licht im Kühlschrank zu haben sehe ich als durchaus realistisch.
    Es muss eben gehandelt werden, es ist z.b. ein Unding dass die Baugenehmigung für eine Windanlage teilweise 7-8 Jahre braucht, hätte Regierung Schröder die Kohle nicht so stark subventioniert wären wir 2030 locker alle Kohle- und Kernkraftwerke los. Leider wurde eben sehr lange in die falsche Richtung investiert.


    Erneuerbare Energien in Zahlen

  • Die Regierung Schröder hat aber auch das SEHR erfolgreiche EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) auf den Weg gebracht. Gut, war wahscheinlich nicht Schröder's Idee, sondern die der Grünen:super:

    Ohne das EEG wären der Anteil der Erneuerbaren ganz sicher nicht ansatzweise so hoch wir er jetzt ist. Unter der schwarzen Regierung, wurde alles erdenkliche unternommen, umden Ausbau auszubremsen (hat mich vor 6 Jahren auch den Job gekostet). Ist sicher kein perfektes Gesetz gewesen, aber ein weltweits Vorbild, welches in abgewandelter Form in vielen Staaten kopiert wurde.


    Aber egal, worum ging es hier aber gleich nochmal? :plow: